UV-Licht schadet nicht nur der Haut, sondern auch den Augen. Laut Weltgesundheitsorganisation erblinden etwa 15 Millionen Menschen weltweit durch Katarakt (Grauer Star) – die Eintrübung der Augenlinse. 20 Prozent der Katarakte sind eine direkte Folge schädlicher UV-Strahlen. Mit Crizal UV hat Essilor nun das erste farblose Brillenlglas entwickelt, das auch vor UV-Strahlen schützt, die von der Rückseite des Glases ins Auge reflektiert werden.
UV-Strahlen sind nicht nur an sonnigen Tagen gefährlich. Auch bei bewölktem Himmel sind Augen und Haut schädlichen UV-Strahlen ausgesetzt. Bis zu 40 Prozent der UV-Belastung entsteht, wenn wir uns nicht im direkten Sonnenlicht aufhalten.
E-SPF (Eye-Sun Protection Factor)
Brillengläser, die UV-Strahlen absorbieren, werden häufig mit UV-Schutz 100 gekennzeichnet. Dabei bleibt die Reflexion des UV-Lichts von der Rückseite des Glases unberücksichtigt. UV-Strahlen kommen jedoch von überall. Essilor hat den Augen-Lichtschutzfaktor E-SPF (Eye-Sun Protection Factor) für Brillengläser entwickelt, der erstmals den gesamten UV-Schutz eines Brillenglases erfasst. Analog zum Lichtschutzfaktor SPF setzt der E-SPF die gesamte UV-Belastung mit und ohne Brillenglas ins Verhältnis.
"Der Augenlicht-Schutzfaktor gibt Verbrauchern und Augenoptikern zum ersten Mal eine Orientierungshilfe", sagt Joachim Köhler, Professor für Augenoptik/Optometrie an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin. "Mit E-SPF hat der Augenoptiker nun ein präzises Instrument, um Kunden zu beschreiben, um wie viel mehr das Auge geschützt werden kann."
Je höher der Augen-Lichtschutzfaktor, desto besser der Schutz. Crizal UV schützt mit dem Augen-Lichtschutzfaktor 25. Herkömmliche Gläser liegen bei einem E-SPF von 3 bis 5. Berechnung und Messmethoden des Augen-Lichtschutzfaktors E-SPF wurden von Dr. Karl Citek vom Pacific University College of Optometry, Oregon, USA anerkannt. Der Professor für Optometrie ist einer der ersten Wissenschaftler, der über die Gefahren der UV-Reflexion von der Brillenglasrückseite geforscht und publiziert hat. Crizal UV schützt zudem die empfindliche Haut rund um die Augen. Das neue Brillenglas gibt es seit Mai im Optikerfachhandel.
Lichtschutz ist Augenschutz
Interview mit Prof. Joachim Köhler
Frage: Inwiefern schadet UV-Licht den Augen? Und wie funktioniert ein Lichtschutzfaktor?
Zuerst einmal ist es mir wichtig, dass nicht allzu große Ängste vor dem Sonnenlicht und auch vor den UV-Strahlen erzeugt werden. Licht ist auch gleichbedeutend mit Leben. Wir brauchen Licht nicht nur, um sehen zu können. Wir brauchen Licht für bestimmte Stoffwechselprozesse. Auch UV-Licht ist unverzichtbar für die Produktion körpereigener Abwehrkräfte und zu guter Letzt wissen wir, dass Sonnenlicht – kurzum schönes Wetter – mehrheitlich auch zur guten Laune der Menschen einen Beitrag leisten kann.
Nun zu den erforderlichen Schutzfunktionen. Jeder Mensch verfügt über gewisse Eigenschutzleistungen. Im Klartext: Niemand läuft Gefahr, massive Schäden zu erleiden, wenn er sich dem Sonnenlicht und somit auch den UV-Strahlen aussetzt. Allerdings ist diese Eigenschutzleistung begrenzt. Bei hellhäutigen Menschen fällt dieser Eigenschutz bekanntermaßen geringer aus, als bei stärker pigmentierten Menschen. Diese Eigenschutzleistung bewirkt, dass sich im Durchschnitt ein Mensch 15 bis 30 Minuten dem Sommersonnenlicht aussetzen kann, ohne irgendwelche Hautirritationen zu riskieren. Wenn allerdings die Verweildauer unter intensiver Sonnenbestrahlung zunimmt, sollte ein entsprechender Sonnen- und UV-Schutz zur Anwendung kommen.
Der jeweilige Sonnenschutzfaktor, auch Lichtschutzfaktor (LSF) genannt, zeigt nun an, um wie viel länger sich ein Mensch dieser Sonnenbestrahlung aussetzen kann. Beträgt die Eigenschutzleistung zum Beispiel 20 Minuten und es wird eine Sonnenschutzcreme mit dem LSF 5-fach verwendet, so kann die betreffende Person 20 Minuten x 5 = 100 Minuten sich dem Sonnenlicht ohne größeres Risiko aussetzen. Dieser Lichtschutzfaktor für Sonnenkosmetik wurde 1957 von dem deutschen Chemiker Schulze offiziell eingeführt und ist seitdem für Kosmetika weitgehend verbindlich.
Nun beschäftigt uns seitdem die Frage, welche Risiken stellen speziell UV- Strahlen dar? Auch hier möchte ich ein wenig entwarnen. UV-Licht ist nicht durchgängig schädlich, im Gegenteil, für einige Stoffwechselprozesse ist UV-Licht unverzichtbar. Allerdings ist vor einer Überstrahlung zu warnen. Eine Überlastung mit derartigen Strahlen erleben wir immer bei massiver Sonneneinstrahlung und wenn zusätzlich noch stark reflektierende Flächen mit ins Spiel kommen, wie zum Beispiel im Hochgebirge, beim Wintersport und am offenen Meer. Zudem müssen wir heute akzeptieren, dass sich die Umweltbedingungen geändert haben. So hat z.B. die natürliche Schutzfunktion der Atmosphäre in den letzten Jahrzehnten durchaus gelitten. Stichwort: Ozonloch, um nur eine Beeinträchtigung zu nennen. Es ist also Vorsicht geboten!
Um UV-Schutz richtig verstehen zu können, erscheint es wichtig einige Differenzierung zu erläutern. Es wird zwischen UVA-, UVB- und UVC-Strahlung unterschieden. UVC-Strahlung kommt im Sonnenlicht, das uns erreicht, nicht vor. Diese Strahlung wird in höheren Schichten aufgehalten. Allerdings wird dieses UVC-Licht unter anderem in Kliniken zur Keimbeseitigung eingesetzt. Dort spricht man auch gerne von "Killer-Licht", weil es eben Keime abtöten kann.
Die noch verbleibenden UVB und UVA Strahlen verursachen beim Menschen schon Hautirritationen und fördern auch die Hautalterung. Deshalb ist ein entsprechender Schutz unverzichtbar, dies gilt auch für die menschlichen Augen.
Frage: Welchen UV-Schutz benötigt das menschliche Auge?
Auch auf diese Frage möchte ich zuerst einmal beruhigend antworten. Das gesunde Auge eines Erwachsenen verfügt normalerweise über ausreichende Schutzfunktionen gegen UV-Licht. Dieser Schutz wird zum einen durch die Tränenflüssigkeit gewährleistet und zum anderen von der Augenlinse.
Nun müssen wir aber bedenken, dass die Menschen sich heute viel häufiger und länger dem Sonnenlicht aussetzen, als vielleicht noch vor 50 Jahren. Bedenken Sie nur die Zunahme der Outdoor-Sportarten. Darüber hinaus haben sich die Lichtverhältnisse deutlich verändert, das heißt die allgemeine Strahlenbelastung ist heute intensiver als in früheren Jahren. Deshalb sollten wir alle dem UV-Schutz entsprechend mehr Bedeutung zukommen lassen. UV-Strahlung sind wir im Übrigen nicht nur bei Sonnenlicht ausgesetzt. Bereits unter normalen Tageslichtverhältnissen kann der UV-Anteil bis zu 40 Prozent betragen.
Nun ist es wichtig, Folgendes zu bedenken: Hinter jedem Sonnenschutzglas, das ja das Auge schützen soll, wird die menschliche Pupille größer. D.h. die Lichteintrittsöffnung des menschlichen Auges, die bei Lichteinfall zum Zwecke des Eigenschutzes sich verkleinert, wird hinter einem Lichtschutzglas wieder größer, so dass mehr Licht, auch UV-Licht ins Auge eindringen kann. Mit einem Sonnenschutzglas steigt dem zur Folge auch noch der Schutzanspruch des menschlichen Auges. Es ist also unbedingt wichtig, dass der Lichtschutz des Auges wesentlich konsequenter erfolgen muss, als das mit einem einfachen Sonnenschutzglas realisiert werden kann. Zu bedenken ist weiterhin, dass das Auge nicht nur vor dem von vorne auftreffenden Licht zu schützen ist, sondern auch von dem von der Rückfläche reflektierten Licht entsprechend geschützt werden sollte. Dies gilt nicht nur für Sonnenbrillen, sondern auch für die Brillen des täglichen Lebens. Auch hier ist ein umfassender UV-Schutz sinnvoll.
Dieser Zusammenhang wurde bereits vor mehr als 20 Jahren auf Fachtagungen diskutiert. Heute ist nun ein Brillenglas entwickelt worden, das diesen Anforderungen gerecht wird. In der Vergangenheit wurde UV-Schutz fast ausschließlich im Zusammenhang mit Sonnenschutz diskutiert. Es wurden die unterschiedlichsten Sonnenkosmetika untersucht und die Qualitäten von Lichtschutzgläsern beschrieben. Bei den nun geschaffenen Möglichkeiten der CRIZAL FORTE UV Beschichtung gibt es zum ersten Mal die Möglichkeit, einen UV-Schutz bei einem Nicht-Sonnenschutzglas zu realisieren. Dies ist wirklich neu und bietet zum ersten Mal eine UV-Schutzfunktion für das normale Tagessehen.
Zusammengefasst: Konsequenter Schutz für das Auge wird durch entsprechenden Absorptionen des Brillenglases erreicht, ergänzt mit entsprechenden UV-hemmenden Oberflächenvergütungen, die auch die rückwertig reflektierten Strahlen abmindern, beziehungsweise ausschalten. Diese Rückflächenreflektionen belasten ja nicht nur das Auge, sondern auch die nähere Umgebung des menschlichen Auges, hier ist an feine Faltenbildung zu denken. Neben diesen kosmetischen Aspekten gibt es allerdings noch einige handfeste medizinische Überlegungen, die einen umfangreichen UV-Schutz für die Augen erforderlich machen.
So wird die Ausbildung der Katarakt (grauer Star) nachweislich durch starke Sonneneinstrahlung begünstigt und auch Augenerkrankungen, wie die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), werden durch UV-Strahlung begünstigt. In einem Internetbeitrag des Medical Journal über eine Untersuchung am Institut of Optometrie Rochester ist darüber unter anderem zu lesen: …deshalb wird als Schutz der Augen vor UV-Strahlung immer öfter das konsequente Tragen einer Sonnenbrille empfohlen, um Makuladegeneration vorzubeugen.
Kurzum : Es gibt nachweisbar, wissenschaftlich belegte Gründe, den UV-Schutz des menschlichen Auges ernst zu nehmen. Es geht hier nicht darum, Ängste zu schüren. Wenn es aber heute die Möglichkeiten gibt, einen wesentlich besseren UV-Schutz für das menschliche Auge zu ermöglichen, sollten diese Versorgungsverbesserungen auch angeboten und genutzt werden.
Frage: Wir alle sind sensibilisiert für das Thema Hautschutz. Wir schützen uns mit Schutzfaktoren, wir cremen uns ein, damit wir keinen Hautkrebs bekommen. Wir lassen die Haut scannen. Die Bundesbürger geben durchschnittlich 130 Euro für kosmetische Produkte im Jahr für den Hautschutz aus. Wie sensibilisiert sind wir für unsere Augen?
Die Bereitschaft, auch in den Schutz der Augen zu investieren, ist in den letzten Jahren immer größer geworden. Das Bewusstsein, die Augen zu schützen, ist innerhalb der Bevölkerung dennoch nicht sehr ausgeprägt, weil sich ein Land wie Deutschland in der Breite nicht besonders sonnenbelastet fühlt. Die Situation ist in skandinavischen Ländern viel besser. Die Bereitschaft, dort etwas für die Augen zu tun und sich beispielsweise mit einer Sonnenbrille zu schützen, ist viel größer, weil viel häufiger tiefstehende Sonne die Menschen belastet. Tiefstehendes Licht ist wirklich störend. In südlichen Ländern steht die Sonne höher. Hinzu kommt die Nähe zur See, im Mittelmeerraum zum Beispiel. Auch dort beobachten wir eine höhere Bereitschaft der Menschen, Sonnenbrillen zu tragen. Hier sind Brillenträger deutlich sensibler, wenn es um den UV-Schutz der Augen geht.
Ein historischer Fehler ist sicher, dass man auf der einen Seite die Bedeutung von UV-Licht und die Notwendigkeit des Schutzes nicht ausreichend herausgestellt hat. Auf der anderen Seite erreicht es die Menschen in der Regel nicht, wenn man mit dem Faktor Angst arbeitet. Auch wird die Sonnenbrille viel zu stark als rein modisches Accessoire wahrgenommen. Der Gedanke, dass die Sonnenbrille vor allem vor schädlichen UV-Strahlen schützt, hat sich bei vielen noch nicht durchgesetzt.
Hinzu kommt, dass nicht jedes Sonnenschutzglas gleich guten Schutz bietet und das ist für den Verbraucher dann bisweilen schwierig, weil es da natürlich auch teilweise Fantasie-Labels gibt, die einen Schutz signalisieren, den es möglicherweise nicht gibt. Fakt ist – das gilt nicht nur für Erkrankungen durch Strahlenbelastung, wie Überbelastung mit UV-Licht – die meisten Menschen wenden sich erst dann an einen Experten, wenn erste Schädigungen oder Belastungen spürbar sind. Schlauer wäre natürlich, vorzubeugen und sich beraten zu lassen. Der Augenoptiker, der Optometrist und der Augenarzt wissen, welches im Einzelfall das richtige Sonnenschutzglas oder Schutzglas ist.
Frage: Uns allen ist der SPF geläufig, der Sun Protection Factor. Auf jedem Kosmetikprodukt ist ein SPF ausgewiesen. Nun hat Essilor als Maßstab für den Augenschutz den E-SPF entwickelt, den Eye-Sun-Protection-Factor, den Augen-Lichtschutz-Faktor. Für wie sinnvoll erachten Sie ein solches Instrument?
Mit dem E-SPF stößt Essilor eine Tür auf und weist darauf hin, dass Brillengläser nicht nur Lichtstrahlen, die von vorn auf die Gläser kommen, absorbieren müssen. Auch die Streulichter, die von hinten auf die Gläser kommen, müssen abgemildert werden, um einen sinnvollen Schutz des Auges und der Augenumgebung zu sichern. Brillengläser mit einem Lichtschutzfaktor zu kennzeichen, der speziell auf die Augen bezogen ist, ist sinnvoll, weil der E-SPF in die Vorstellungskraft des Verbrauchers eingreifen wird.
Jetzt gibt es zum ersten Mal sowohl für Verbraucher als auch für die Optiker eine Orientierungshilfe. Mit dem E-SPF hat der Augenoptiker nun ein präzises Instrument, um Kunden zu beschreiben, um wie viel mehr das Auge durch ein Qualitätsglas als durch ein herkömmliches Glas geschützt werden kann. Noch einmal sei erwähnt, dass es bei dieser Brillenglastechnologie nicht ausschließlich um Sonnenschutzgläser geht, sondern diese UV-Schutztechnologie ist auch auf dem nicht eingefärbten Brillenglas möglich.
Frage: Wie können Sie Verbrauchern den E-SPF erklären?
Ausgehend vom Lichtschutzfaktor der Sonnenkosmetik, der die Zeitverlängerung beschreibt, der ich mich dem Sonnenlicht aussetzen darf, wird mit dem Eye-Sun Protektion Faktor die gesamte Schutzfunktion eines Brillenglases ausgedrückt.
Zum besseren Verständnis : Wenn wir den menschlichen Eigenschutzfaktor gegen Sonnenlicht mit « 1 » festlegen, dann zeigt der Schutzfaktor auf der Kosmetik an, um wie viel länger sich nun der Mensch einer Sonnenlichtbestrahlung aussetzen kann. Beim E-SPF ist das genauso. Die Eigenschutzleistung des Auges ist unstrittig vorhanden. Wenn diese Eigenschutzleistung auch wieder mit « 1 » benannt wird, zeigt der E-SPF um wieviel mehr (Faktor) das so bezeichnete Brillenglas schützen kann. Die von Essilor vorgestellten Gläser weisen Faktoren von 25 und mehr auf. Das ist ein « Quantensprung » im UV-Schutz der menschlichen Augen.
Sie finden im Handel z.B. Sonnenschutzgläser mit einem Aufkleber, dort steht UV 100! Der Hersteller garantiert, dass dieses Brillenglas 100% UV-Schutz leistet. Es wird aber nicht gesagt, welcher Teil des UV-Lichtes wirklich zurück gehalten wird. Häufig schützen diese Gläser nur vor UV-Licht unterhalb der 380 nm-Grenze. Das reicht aber nicht aus, denn die weitaus größere Belastung liegt im Bereich oberhalb dieser Grenze. Für den Verbraucher ist es außerordentlich hilfreich, wenn die Zertifizierung von Brillengläsern und Sonnenschutzgläsern eindeutiger und verständlicher ausfallen würde. Der E-SPF liefert nun einen Hinweis, um wie viel höher der Schutz des Auges und der Augenumgebung vor UV-Strahlen allumfassend ausfällt. Insofern setzt dieser Standard neue Zeichen und liefert bessere Orientierungshilfen, sowohl für die Anbieter solcher Gläser als auch für die Anwender. Der E-SPF ist somit ein verlässlicher Hinweis für den gesamten UV-Schutz eines Brillenglases.
Frage: Wie wird der E-SPF berechnet?
Die Berechnung ist relativ einfach. Stellen Sie sich einen Versuchsaufbau vor, wo Sie einen bestimmten Lichtstrahl zur Verfügung haben und messen jetzt die Durchlässigkeit einer Glasfläche, in diesem Fall eines Brillenglases und dann kann ich auf einem entsprechenden Auffangschirm nachweisen, wie viel der losgeschickten Strahlenmenge letztendlich auf dem Messschirm ankommt. Die Reduktion durch das Brillenglas wird entweder als Faktor oder in Prozent ausgedrückt. So wird die Absorptionsfähigkeit eines Brillenglases bestimmt beziehungsweise das Ausfiltern jener Strahlengruppen, von denen man weiß, dass sie für das menschliche Auge schädlich sind.
Frage: Essilor hat ein neues Brillenglas entwickelt: Crizal UV ist ein farbloses Glas, das rundum vor UV-Strahlen schützt. Wie funktioniert dieser UV-Schutz?
Mit dieser Oberflächenverbesserung ist es gelungen, dass nicht nur die von vorne auftretenden Strahlen absorbiert werden, sondern auch sämtliche Seitenstrahlungen, das heißt also auch rückwärtiges Licht. Tageslicht und künstliche Beleuchtung zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich diffus überall hin ausbreiten. Schutz- und Entspiegelungsschichten, die nur die Vorderfläche eines Glases betreffen, reichen nicht aus, um Streu- und Seitenlichter zu mindern. Crizal UV erreicht einen weitaus höheren Schutz für das Auge durch die Spezial-Beschichtung aller Flächen des Brillenglases. Damit ist Essilor ein großer Fortschritt in der Brillenglastechnologie gelungen.
Frage: Und es schützt nicht nur das Auge selbst?
Crizial UV schützt auch die Anexis des Auges, also die nähere Umgebung. Ich gebe Ihnen ein Beispiel aus den Geschichtsbüchern: Viele halten es für eine besondere Form der Nachahmung einer Kriegsbemalung, dass amerikanische Footballspieler sich unter das Auge schwarze Schminke schmieren. Was die Footballspieler aber tatsächlich machen: sie reduzieren die Reflektionsfläche unter dem Auge, weil die Strahler in den Footballstadien sich so stark hier niederschlagen, dass das die Footballspieler blendet, wenn sie in gebückter Haltung laufen. Footballspieler können unter dem Helm keine Sonnenbrille tragen. Das geht nicht. Aber die dunkle Schminke mindert die Reflektionszone. Das haben übrigens schon die Eskimos als Ureinwohner Grönlands erkannt und praktiziert, um die Reflektionen aus der Umgebung des Auges abzumindern.
Ein Brillenglas so zu gestalten, dass hier keine Strahlen mehr ankommen können, weil die rückwärtige Reflektion auch gemildert wird, schützt nicht nur das Auge, sondern auch die nähere Umgebung des Auges. Insofern werden hier sowohl augenoptisch-optometrische Ansprüche als auch kosmetische Ansprüche erfüllt.
Frage: Welchen UV-Schutz benötigt das Kinderauge?
Das kindliche Gewebe, das heißt der gesamte Organismus ist ungleich empfindlicher, als der eines Erwachsenen. Dies gilt auch für das Kinderauge, insbesondere was den UV-Schutz betrifft. Die Augenlinse eines kleinen Kindes (unter 10 Jahren) verfügt noch längst nicht über die vergleichbaren Schutzqualitäten, die bei einem erwachsenen Auge nachgewiesen werden können. Fürsorgliche Eltern setzen ihren Kindern im Sommer aus diesem Grunde Mützen mit entsprechenden Schutzschirmen auf und betreiben bei ihren Kindern eine entsprechende Hautpflege.
Natürlich gibt es auch Sonnenbrillen für Kinder, die konsequenterweise auch nach den neuesten Erkenntnissen mit einem entsprechenden E-SPF gefertigt werden sollten. Inwieweit Kinder mit solchen Brillen wirklich besser ausgerüstet sind oder vielleicht in ihrem kindlichen Verhalten eingeschränkt werden, müssen bitte die für die Erziehung Verantwortlichen entscheiden. Aus augenoptisch/optometrischer Sicht gibt es keinen Grund, für Kindersonnenbrillen andere Qualitätskriterien zu benennen, als für die Brillen und Sonnenschutzbrillen Erwachsener.
Frage: Es ist ja auch nicht so, dass wir nur an Sonnentagen dem UV-Licht ausgesetzt sind?
Das ist richtig. Auch in Innenräumen sind wir UV-Licht ausgesetzt. Denken Sie an die Energiesparlampe: Der UV-Anteil in diesen Lichtquellen ist unstrittig und damit haben wir eine zusätzliche Belastung für die Augen. Auch normales Tageslicht hat einen hohen UV-Anteil. Es ist gar nicht erforderlich, dass die Sonne scheint, um eine Belastung der Augen durch UV-Licht zu konstatieren. UV-Strahlen belasten die Augen an 365 Tagen im Jahr. Bis zu 40 Prozent der UV-Belastung entsteht, wenn wir uns nicht in direktem Sonnenlicht aufhalten, also beispielsweise bei bewölktem Himmel.
Crizal UV – verfügbar seit Mai 2012!
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Crizal®, Crizal® UV, und E-SPF™ sind eingetragene Warenzeichen von Essilor International.