Eine im Oktober 2015 erschienene Studie befasste sich mit der Dynamik der Lidschläge bei unterschiedlichen Naharbeiten. Untersucht wurden sechs verschiedene Aufgaben, welche das Lesen von Texten in einem Buch, an einem PC und auf einem Tablet beinhalteten.
Um die Änderungen der Lidschlagrate zu evaluieren, ließ man 50 Teilnehmer, bei denen man ein trockenes Auge zuvor ausgeschlossen hatte, im Vorfeld auf ein Landschaftsbild in zwei Meter Entfernung in einem akustisch ruhigen Raum blicken. Dabei wurden die Personen mit einer Videokamera gefilmt. Danach wurden die Personen beim Lesen mit Buch, PC und Tablet gefilmt, um die Veränderungen der Lidschlagraten zu ermitteln.
Inkompletter Lidschluss beim Lesen an elektronischen Geräten
Die spanische Forschungsgruppe stellte dabei fest, dass bei allen Leseaufgaben die Lidschlagrate gegenüber dem Anblicken des Bildes auf zwei Metern Entfernung absank, also auch beim Lesen eines normalen Buches. Allerdings stieg beim Lesen an elektronischen Geräten die Rate der inkompletten Lidschläge signifikant an.
Die Studienersteller führten die Erkenntnis, dass die Lidschlagrate nicht nur beim Lesen an elektronischen Geräten, sondern auch beim Lesen eines Buches sinkt, auf die höheren kognitiven Anforderungen gegenüber dem Betrachten einer Landschaft zurück. Die Trockenheitsgefühle die beim Lesen an PC’s und Tablets, entstehen, könnten demnach primär von den inkompletten Lidschlägen ausgelöst werden.
Quelle: Invest Ophthalmol Vis Sci. 2015 Oct 1;56(11):6679-85. doi: 10.1167/iovs.15-16967.
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