Die Wiener Fachgruppentagung am 24. September 2003 stand ganz im Zeichen von Marketing und Branchenzukunft. Neben dem Spartenobmann Komm.Rat Ing. Gottfried Parade empfing Landesinnungsmeister Toni Koller Bundesinnungsmeister Komm.Rat Walter Braun und Herrn Mag. Wolfgang Lusak. Das optikum hat für Sie die wichtigsten Fakten und Wortmeldungen zusammengefaßt.
Gleich zu Beginn dankte Spartenobmann Parade der
Innung für ihre Arbeit. In seiner Rede sprach Komm.Rat Ing.
Parade auch die katastrophalen Zustand der Lehrlingssituation
an. Problem stelle meist das großteils nicht vorhandene
Niveau der Lehrstellensuchenden dar. Weiters betonte Parade, dass
die Schulzeit bei den heutigen wirtschaftlichen Gegebenheiten
nicht vom Unternehmer zu tragen sei. Die Lehrlinge sollten unter
anderem mehr Allgemeinbildung, allerdings nicht auf Kosten des
Unternehmers erhalten. Außerdem stelle der Kündigungsschutz
des Lehrlings ein Problem dar. In den letzten 30 Jahren wurden
eben nicht die richtigen Weichen gestellt.
Spartenobmann Komm.Rat Ing. Gottfried Parade
„Es wird eine immense Kraftanstrengung Kosten
um die Entgeltfortzahlungen während des Schulbesuchs und
eine Liberalisierung des Kündigungsschutz für die heutigen
Gegebenheiten zu adaptieren“, so Parade. „Die Forderungen
dazu müssen allerdings von den Mitgliedsbetrieben kommen“,
betonte Komm.Rat Ing. Parade. So könne er nur mit einem breiten
Auftrag der Betriebe handeln.
Anschließend begrüßte die Wiener
Fachgruppe Bundesinnungsmeister Komm.Rat Walter Braun. Herr Braun
berichtete über den Fortgang der Gemeinschaftswerbung. Für
die weitere Finanzierung wurde mit Lieferanten betreffend eines
Sponsorings für den Fortbestand der Gemeinschaftswerbung
geführt. Die Bundesinnung hofft derzeit auf 6-7 Sponsoren.
Die GGK Salzburg führt derzeit konkrete Gespräche. Ebenfalls
diskutiert wurde eine Zusammenarbeit mit den Augenärzten.
Leider konnte allerdings keine finanzielle Beteiligung der Augenärzte
beschlossen werden.
Bundesinnungsmeister Komm.Rat Walter Braun
Braun informierte ebenfalls, über die gemeinsamen
Anstrengungen der Innung zur Einhaltung des Vertriebs von Kontaktlinsen
durch konzessionierte Kontaktlinsenoptiker.
Im Infoblock referierte Landesinnungsmeister Toni
Koller über die neue Gewerbeordnung. „Die Wiener Innung
möchte keinesfalls Befähigungen ohne Prüfungen.
In 19 Fällen wurde allerdings ein Antrag auf individuelle
Befähigung gestellt. In allen Fällen wurde ein ausführliches
Fachgespräch geführt. Die 19 Gespräche zeigten
jedoch meist auf, dass der Besuch einer Meisterschule sinnvoll
wäre“, so Koller.
Landesinnungsmeister Toni Koller
Außerdem sensibilisierte Koller betreffend
des Verkaufs von Dienstleistungen. Was nichts kostet ist nichts
Wert, besagt eine alte Weisheit. So sollte die Anpassleistung
von Kontaktlinsen keinesfalls hergeschenkt werden. (Anm. der Redaktion:
Dies geht wohl bei einer seriös durchgeführten Anpassung
auf Dauer auch wohl nicht!)
In Folge berichtete der Landesinnungsmeister über die kommende
elektronische Kassenabrechnung. Sicher sei, dass trotz elektronischer
Abrechnung eine Papierrechnung aus rechtlichen Gründen übermittelt
werden müsse.
Toni Koller erklärte anschließend den
Anwesenden den Fortschritt der Innung betreffend der Abgabe Unbefugter
von sogenannten Funlinsen. Den Ausführungen zu Folge wurde
der Innung ein Lob für deren Kontinuität ausgesprochen.
Zur Lehrlingssituation war allerdings nur Trauriges
zu hören. Nur neun Optiker begannen in Wien dieses Schuljahr
in der 1 Klasse. Um zukünftig keinen Facharbeitermangel zu
erliegen müssten dringend Lehrlinge aufgenommen werden. Angedacht
wird alternativ eine etwa 3,5jährige externe Ausbildung von
Maturanten zum Kontaktlinsenoptiker.
Betreffend des neuen Berufes „klinischer
Optometrist“ informierte Koller, dass ein Antrag zur Ausübung
des Berufes zur Begutachtung zirkuliert wurde. Der klinische Optometrist
wird gegebenenfalls nichts mit dem Augenoptiker zu haben. Es wird
einer eigenen Standesvertretung bedürfen. Außerdem
berichtete Landesinnungsmeister Toni Koller über die Ausbildung
zum Hörgeräteakustiker.
Nach dem Bericht des Wiener Landesinnungsmeisters
referierte Herr Mag. Wolfgang Lusak über eine neue Marketingstrategie
für engagierte Fachoptiker. Im Zuge des Projektes Durchstarten
zum Erfolg haben motivierte Betriebe die Möglichkeit neue
Impulse für Frequenz und Umsatz zu setzen.
Marketing- und Lobbying-Experte Mag. Wolfgang Lusak
In 6 Schritten zum Erfolg sieht Lusak nebst den
bereits an der Projektplanung involvierten Fachoptikern neue Chancen
um am Markt zu punkten. „Durchstarten zum Erfolg“
ist eine gemeinsam konzertierte Aktion mehrerer engagierter Betriebe.
„Jeder Fachoptiker kann mitmachen aber keiner muss mitmachen“,
lautet ein Motto des Konzepts. Wer jetzt noch schnell „durchstartet“
kann allerdings noch seine Ideen einbringen und die zukünftige
Richtung mitbestimmen.
Für 2004 gibt es bereits einen exakt ausgearbeiteten
Marketing- und Umsetzungsplan. Die Beteiligungskosten werden für
die gemeinsam agierenden Fachoptiker „gut überblickbar“
sein, versprach Lusak. Interessierte Kollegen können jederzeit
nähere Informationen zu der empfehlenswerten, interaktiven
Aktion bei der Landesinnung Wien der Augenoptiker anfordern.