Altern und Auge – neues Buch aus dem DOZ Verlag

Ein neues im DOZ Verlag erschienenes Buch behandelt die Abläufe des Alterns als ganzheitliches Phänomen. Andreas Berke und Christa Rauscher ist ein ausgezeichnetes Buch über das Altern über die Perspektive der Optometrie hinaus gelungen. Die Autoren helfen mit diesem Werk zu einem besseren Verständnis über altersbedingte Veränderungen am Auge, im Körper und in der Seele alternder Mitmenschen.

In den ersten beiden Kapiteln gehen die Autoren auf den Umgang mit älteren Menschen in der Antike, im Mittelalter und in der Neuzeit ein und fassen die demografischen Aspekte des Alterns zusammen. Dabei philosophieren die Autoren auch über mögliche Leistungen im Rahmen des Generationenvertrags. Kapitel drei schildert die Veränderungen der Organe, des Gehirns und den damit verbundenen Leistungsabfall.

Wann ist ein Mensch wirklich alt?

Im vierten Kapitel stehen die psychosozialen Aspekte des Alterns im Vordergrund. Wann ist ein Mensch wirklich alt? Wie kann man „erfolgreich“ altern? Dazu gibt es unterschiedliche Modelle, die dem Leser vorgestellt werden. Im fünften Kapitel geben die Autoren eine Übersicht über gängige Alterspathologien wie Herzkreislauferkrankungen, Arthrosen, Tumore, Schlaganfall, hirnorganische Erkrankungen, Diabetes, Osteoporose und Sturzverletzungen. Das sechste Kapitel beschreibt Aufnahme, Resorption, Verteilung im Körper und Abbau von Medikamenten (Pharmakokinetik) und die Wirkung derselben (Pharmakodynamik) bei älteren Menschen. Außerdem werden häufig verwendete Medikamentenklassen für systemische und okuläre Pathologien übersichtsartig dargestellt.

Altersveränderungen des Auges

Wertvolles Herzstück des Buches sind allerdings die letzten vier Kapiteln. So behandelt Kapitel sieben gängige Altersveränderungen des Auges. Die Autoren geben dem Leser einen Einblick in Veränderungen der Lider, des Tränenapparates, der Bindehaut und Hornhaut, der Sklera und der Iris. Es werden typische im Alter auftretende Augenveränderungen wie Presbyopie und Pathologien wie Glaukom, Katarakt, Glaskörperverflüssigung und altersbedingte Makuladegeneration (AMD) erklärt. Das achte Kapitel geht auf das im Alter geänderte Sehen ein. Besprochen werden unter anderem die herabgesetzte Sehschärfe, die abfallende Kontrastempfindlichkeit, steigende Blendungsempfindlichkeit, verändertes Farbensehen, Aspekte des Gesichtsfeldes und mögliche binokulare Einschränkungen. Auch wird der Terminus Sehbehinderung erläutert und auf Basis der WHO Klassifizierungen definiert.

Im neunten Kapitel gehen die Autoren auf die Untersuchungsmethodiken älterer Menschen ein. Die Untersuchung der Augen älterer Menschen durch den Optometristen wird in einer immer älter werdenden Gesellschaft zunehmend an noch mehr Bedeutung als bereits bisher gewinnen. Die Autoren gehen ausführlich auf die für ältere Menschen zugeschnittene Anamnese und auf spezielle Screeningtechniken ein. Besonderheiten bei der Refraktion und Spaltlampenuntersuchung werden aufgezeigt.

Ältere Menschen stellen die größte Personengruppe dar, die Sehhilfen in Anspruch nimmt. Das zehnte Kapitel geht nicht nur auf die Versorgung von Mehrstärkengläser ein sondern gibt auch einen recht guten Überblick über die am Markt befindlichen Bifokalkontaktlinsensysteme und über gängige Intraokularlinsensysteme. Die Informationen über vergrößernde Sehhilfen sind dagegen etwas knapp ausgefallen – dafür gibt es allerdings eigene Literatur.

Fazit

Die vorliegende Neuerscheinung „Altern und Auge“ ist ein ausgezeichnetes, übersichtliches Werk zu diesem Thema. Für den jungen, angehenden Augenoptiker oder Optometrist kann dieses Buch zudem zu einem besseren Verständnis des visuellen Erlebens der großen und wichtigen Gruppe der 55plus Klienten führen. Das Buch „Altern und Auge“ ist über den DOZ Verlag zu beziehen, umfasst 308 Seiten, kostet 49,90 Euro und kann bequem online bestellt werden.