Auswirkung von Kopfneigungen auf die korrigierende Astigmatismusachse

In einer Studie an der Isfahan University of medical sciences wurden die Auswirkungen von Kopfneigungen auf die korrigierende Astigmatismusachse geprüft. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass bei höheren Astigmatismen bereits eine geringe Kopfneigung zu einer Veränderung der Achse führt. 

Geprüft wurden 70 Augen mit regulären Astigmatismen von 2 dpt oder mehr. Bei den Personen waren weder systemische Erkrankungen noch okuläre Auffälligkeiten – insbesondere keine Strabismen,  Amblyopien oder irreguläre Astigmatismen – bekannt. Bei der Messung mussten die Teilnehmer den Kopf von 5° bis 25° in 5°-Schritten neigen. Der statistische Mittelwert der Achsänderung betrug bei 5° Kopfneigung 3.2° ± 1.5° und bei 25° Kopfneigung bereits 18.4° ± 4.2°.

Somit kann das Auge offensichtlich nur einen bestimmten Teil der Kopfneigung durch eine Torsionsbewegung mittels der äußeren Augenmuskulatur kompensieren. Bei 5° Kopfneigung betrug die Kompensation 36% und bei 25° Kopfneigung nur mehr 26%. Interessant war auch die Erkenntnis, dass sich eine Kopfneigung nach rechts weniger auf die astigmatische Achse auswirkt als eine Kopfneigung nach links.

Auswirkungen auf die Refraktion

Bei höheren Astigmatismen sollte die Kopfhaltung bei der Refraktion und auch die „normale“ habituelle Haltung des Klienten genau beobachtet werden. Andernfalls kann die angefertigte Sehhilfe in Folge einen Fehler in der astigmatischen Achse aufweisen. Auch Fehlhaltungen des Kopfes, welche nicht bereits bei der Refraktion berücksichtigt werden, könnten somit zu Unverträglichkeiten und Sehschärfenminderungen führen.

Die komplette Studie finden Sie hier: www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3928831