Im Oktober 2018 soll an der fh gesundheit in Innsbruck österreichweit erstmalig der FH-Bachelor-Studiengang in der Augenoptik starten – vorbehaltlich der Akkreditierung durch die zuständige Qualitätssicherungsbehörde AQ Austria in Wien.
Verläuft alles nach Plan so nehmen in Innsbruck erstmalig 24 Studierende ihr Studium in der Augenoptik auf. Eine Bewerbung ist ab sofort bis 30. März 2018 möglich. Erst im Vorjahr hat die Bundesinnung der gewerblichen Gesundheitsberufe als zuständiges Gremium der österreichischen AugenoptikerInnen in der Wirtschaftskammer mit ihrer Finanzierungszusage an die fh gesundheit die Akademisierung der Optik in Österreich in die Wege geleitet.
Akademisierung der Berufsgruppe
Den Akademisierungsbestrebungen ist ein jahrelanger Diskussions- und Entwicklungsprozess vorangegangen. Seit fast 10 Jahren versucht der gesamte Berufsstand die Akademisierung der Berufsgruppe voranzutreiben und somit für ganz Österreich eine Vorreiterrolle einzunehmen. Im EU-Vergleich ist Österreich Schlusslicht, sozusagen das letzte Land in der EU, in dem es keine Möglichkeit gibt, im Rahmen eines Hochschul-Studiums Augenoptiker zu werden. Österreichische OptikerInnen dürfen also samt “Meister-Titel“ nicht in anderen Ländern ihren Beruf ausüben. Hingegen können akademische AugenoptikerInnen aus der gesamten EU nach Österreich kommen und hier sofort ihren Beruf ausüben oder sogar ein Geschäft eröffnen.
Die Bundesinnung der Gesundheitsberufe sieht mit der geplanten Akademisierung eine jahrelange Benachteiligung österreichischer Augenoptiker beseitigt: „Uns war es ein Herzensanliegen, die Ausbildung der Augenoptiker auf akademisches Niveau zu bringen und sie damit an internationale Standards anzupassen“, betont Bundesinnungsmeister Markus Gschweidl.
Aber auch aus fachlicher Sicht ist die Akademisierung ein längst überfälliger Schritt. Der ständige Fortschritt in Forschung und Technik im Bereich der Optometrie führt zu einem vielschichtigen Wissen im Bereich Brillengläser und Kontaktlinsen. Ebenso erfordern die Entwicklung von neuen Mess- und Beobachtungs-Methoden sowie der Einsatz von hoch-komplexen medizinisch-technischen Geräten eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung“, so der designierte Studiengangsleiter Gustav Pöltner.
Das praxisorientierte und wissenschaftlich fundierte Studium bereitet die Studierenden auf eine professionelle und qualifizierte Berufsausübung in der Augenoptik vor und erfüllt gleichzeitig die Zugangsvoraussetzungen für das Gewerbe der Augenoptik, das Gewerbe der Kontaktlinsenoptik und ersetzt die Unternehmerprüfung.
Derzeit läuft das Akkreditierungsverfahren für diesen erstmalig in Österreich geplanten FH-Bachelor-Studiengang in der Augenoptik. Wird der FH-Bachelor-Studiengang Augenoptik durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria akkreditiert, steht einem Start im Wintersemester 2018/19 nichts mehr entgegen. Ist dieser erste Schritt auf Bachelor-Niveau getan, soll bereits im Oktober 2019 ein berufsspezifischer Master-Lehrgang für AugenoptikerInnen an der fh gesundheit folgen.
Weitere Informationen unter www.fhg-tirol.ac.at.
Bundesinnungsmeister, Mag. Dr. Markus Gschweidl, MSc