Überarbeitete 2. Auflage: Technologie für Augenoptiker von Heiner Bohn

In den letzten 10 Jahren hat sich technologisch einiges geändert. So verwenden immer mehr Kollegen CNC-Schleifautomaten. Auch im Bereich der Werkstoffe gab es Fortschritte. Zudem gab es einen Übergang der Ö-Normen und DIN-Normen zu europäischen EN-Normen oder weltweit gültigen ISO-Normen. Das Buch versteht sich, laut dem Vorwort von Thomas Nosch (Präsident des deutschen Augenoptikerverbandes ZVA), primär als Ausbildungsbuch.

Unserer Meinung nach ist die zweite Auflage vom Buch „Technologie für Augenoptiker“ sehr gut zur Vertiefung und Wiederauffrischung von Kenntnissen geeignet, die auch im täglichen Verkauf helfen können. Die überarbeitete Neuauflage von Heiner Bohn gliedert sich in die Themengebiete:

  • Physikalische, chemische, elektrotechnische und technologische Grundlagen
  • Metallische Werkstoffe, Kunststoffe und Naturstoffe für Brillenfassungen
  • Brillenglaswerkstoffe
  • Kontaktlinsen
  • Prüftechniken
  • Zerteilende und spanende Formgebung, Schraub-, Niet-, und Lötverbindungen,
    Kitten und Kleben
  • Biegen und Richten von Brillenfassungen
  • Schablonengesteuertes und CNC-gesteuertes Schleifen von Brillengläsern
  • Formscheibenherstellgeräte, Rillgeräte, Ultraschallreinigung,
    Ventiletten, Arbeitssicherheit, Personen- und Umweltschutz

Kennen Sie noch alle positiven und negativen Eigenschaften von Fassungswerkstoffen? Über 25 Werkstoffe wurden im vorliegenden Buch betreffend Verarbeitung, Verwendungszweck, Nickelhaltigkeit, Weichmacher, UV-Absorber und Allergierelevanz bewertet. Liest man beim derzeit überaus aktuellen Werkstoff Titan nach, so findet man gleich vier verschiedene Titanlegierungen nebst ihren Eigenschaften. Bei den Naturstoffen kann man etwa über die Fertigung einer Hornfassung nachlesen.

Das Kapitel „Brillenglaswerkstoffe“ bietet eine komplette Übersicht über alle am Markt erhältlichen Materialien. Allerdings ist den mineralischen Brillengläsern wesentlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet worden als den organischen Vertretern. Sehr gut erklärt sind die Entspiegelungstechniken und andere Veredelungsmöglichkeiten.

Das Kontaktlinsenkapitel gibt eine Übersicht über Materalien und deren Eigenschaften inklusive der Pflege. Teile daraus sind aus der „Kontaktlinsen-Bibel“ von Dr. Heinz Baron entnommen, wie auch im Quellennachweis extra angeführt.

Freunde der „Grundlagen-Kunde“ wird das Kapitel der zerteilenden und spanenden Formgebung Freude bereiten. Alleine drei Seiten beschäftigen sich zum Beispiel mit den Feilen. So erfährt man die Unterschiede zwischen einhiebigen, kreuzhiebigen und raspelhiebigen Feilen (Auflösung auf Seite 181 des Buches). Selbstverständlich wurde auch den Verfahren Sägen, Schaben, Bohren, Fräsen, Schleifen, Polieren und Gewindeschneiden Rechnung getragen.

Fazit

„Technologie für Augenoptiker“ ist gut gegliedert und einwandfrei zum autodidaktischen Lernen geeignet. Somit auf jeden Fall empfehlenswert. Das Buch ist im DOZ-Verlag erschienen und kann bequem online bestellt werden. Beim Erscheinen dieses Artikels kostete das 256 Seiten starke und 276 Abbildungen reiche Buch im Format 202 x 270mm 49,90 Euro zuzüglich Porto und Verpackung.