Eine gestern publizierte Studie zur Luft- und Oberflächen-Stabilität des Corona-Virus lässt aufhorchen. So wurden noch nach über 72 Stunden aktive Corona-Viren auf Oberflächen gefunden. In Aerosolen – also Gasgemischen wie die Atemluft – wurden aktive Corona-Viren über drei Stunden lang nachgewiesen.
Halbwertszeit in Luft
Die gestern im New England Journal of Medicine erschienene Studie berichtet bei Aerosolen über ähnliche Halbwertszeiten bei SARS-CoV-2 und SARS-CoV-1 Viren. So geht man von Medianschätzungen im Bereich von etwa 1,1 bis 1,2 Stunden aus. Allerdings blieb der SARS-CoV-2 während der gesamten Dauer des Experiments – über drei Stunden – in Aerosolen aktiv!
Halbwertszeit auf Oberflächen
Überraschend hoch ist die geschätzte mittlere Halbwertszeit auf Oberflächen. Die Corona-Viren wurden bei 21 bis 23°C und 40% Luftfeuchtigkeit auf die jeweiligen Oberflächen appliziert. Die Wissenschaftler gehen bei Kunststoffen von einer Halbwertszeit von 6,8 Stunden und bei Edelstahl von 5,6 Stunden aus. Bei Kupfer betrug die geschätzte Halbwertszeit etwa 4 Stunden. Auf Karton wurde nach 24 Stunden kein aktiver SARS-CoV-2 und nach 8 Stunden kein aktiver SARS-CoV-1 festgestellt.
Fazit
Die Studie befasste sich mit der Dauer der Aktivität von Corona-Viren. Auf eine Dauer des Infektionspotentials kann daraus noch nicht seriös geschlossen werden.
Auf Basis der neuen Studie sollten die Hygienebedingungen in der aktuellen Situation umso ernster genommen und nochmals überdacht und angepasst werden.