In einer im August 2016 erschienen Studie wurde das Blickverhalten von Profifußballspielern im Vergleich zu Amateuren untersucht. Dazu wurden erfahrene und weniger erfahrene Fußballer in Bezug auf deren Anzahl der Fixierungen, der Fixationsdauer, die Anzahl unterschiedlicher Fixationsorte und die Verteilung der Fixierungen bestimmter Regionen evaluiert.
Untersuchungen mittels Eyetracking
Die Beobachtungen fanden während der Präsentation einer Stürmersituation und einer Defensivsituation anhand 20 verschiedener Videoclips statt. Im Sample waren 24 Männer involviert, davon acht erfahrene Fußballer, acht weniger erfahrene Spieler und acht Personen, die gar nicht Fußball spielen. Das Blickverhalten wurde mit einem Eye-Tracking-System aufgezeichnet und anschliessend analysiert.
Erfahrene Fußballer fixieren effizienzer
Die signifikante Erkenntnis aus der Studie war, dass erfahrene Fußballspieler – im Vergleich zu Amateuren und Nichtfußballern – weniger unterschiedliche Regionen fixieren. Zudem fixierten die erfahrenen Fußballspieler über einen längeren Zeitraum den jeweils aktuellen Objektraum um Fuß und Ball an.
Die Erkenntnisse könnten einen Rückschluß darauf erlauben, dass erfahrene Fußballspieler auf eine geringere Anzahl von Objekten fixieren, sich mehr um die aktuelle Ballregion konzentrieren und dadurch eine effizientere visuelle Strategie im Vergleich zu anderen Personen nutzen.
Quelle: Krzepota J, Stępiński M and Zwierko T. (2016). Gaze Control in One Versus One Defensive Situations in Soccer Players With Various Levels of Expertis. Perceptual and Motor Skill.