Wenn auch die Zahl der Einbrüche in Geschäfte insgesamt sinkt, so steigt
doch die Qualität der Einbrüche. Augenoptiker sind dabei immer öfter
im Visier der Verbrecher. Konkret hat die Zahl der Blitzeinbrüche
in Auslagen trotz Alarmanlagen, die Zahl der Mauerdurchbrüche und
die Zahl der Angriffe auf Alarmanlagen zugenommen.
Das OPTIKUM hat
sich umgehört und Tipps zur Vermeidung unliebsamer Überraschungen
beim kriminalpolizeilichen Beratungsdienst und bei Sicherheitsdienstleister
recherchiert.
Bei der Polizei liegen prinzipiell keine Zahlen über Einbruchsdiebstähle
in Optikergeschäfte vor. Pauschal sind die Einbrüche sogar
rückläufig. Im Jahr 2000 ereigneten sich bundesweit insgesamt
13.817 Geschäftseinbrüche, im Jahr 2001 „nur mehr“
12.022. In den letzten 2 Jahren hört man jedoch vermehrt Kollegen
über Einbrüche in deren Geschäfte klagen. Die Gründe
für die „Bevorzugung“ von Augenoptikern sind offensichtlich.
Das Einbruchsgut ist in der Regel nicht abgesperrt und relativ klein.
Es lässt sich leicht über die Grenze transportieren –
in manchen osteuropäischen Ländern herrscht offensichtlich
eine rege Nachfrage nach augenoptischen Markenprodukten. Der Osten
Österreichs dürfte deshalb stärker als der Westen
betroffen sein.
„Besonders
die Einbrüche mit Diebstahl großer Warenmengen gehen
auf das Konto organisierter Banden. Markensonnenbrillen sind etwa
ein sehr begehrtes Diebstahlsobjekt“, erklärt Dr. Jedelsky,
Leiter des kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes.
So
war zum Beispiel ein Kollege in Wien Meidling diesjährig bereits
zwei mal betroffen. Beim ersten Mal wurde eine Schaufensterscheibe
eingeschlagen und der komplette Auslageninhalt gestohlen. Drei Monate
später brachen 2 junge Einbrecher um 3 Uhr morgens die Geschäftstüre
auf und flüchteten mit mehreren Plastiksäcken voller Modesonnenbrillen.
Pech für die Einbrecher war, dass gerade in diesem Augenblick
eine Polizeistreife patrouillierte und die Herren festnehmen konnte.
Nur ein paar Wochen davor wurde das Geschäft eines Mitbewerbers
nur 200 Meter davon entfernt ausgeräumt.
In
den meisten Fällen sind die Geschäfte unzureichend gesichert.
Moderne Glasportale sind ohnehin mechanisch schwer zu schützen.
Die häufigste Schwachstelle ist sicherlich ein eventuell vorhandener
Hintereingang bzw. der Haupteingang, der kaum mechanisch gesichert
wird, zumal viel Glas vorhanden ist.
Neben
einer guten Versicherung stellen Einbruchmeldeanlagen, Tresore für
Bargeld und wertvolle Produkte sowie eine Videoüberwachungsanlage
einen guten Schutz für Optikergeschäfte dar. Ganz neu
sind Systeme, die bei einem Einbruch das Geschäft innerhalb
von wenigen Sekunden mit einem komplett undurchsichtigen Nebel füllen.
Die Einbrecher sehen in der Folge nichts mehr.
Viel
zu oft wird die Tageslosung nur in einem leicht zu knackenden Möbelstück
versperrt. Bei der Einnahme größerer Tageslosungen sollte
man ohnehin unbedingt noch vor Geschäftsschluss auf die Bank
einzahlen gehen. Dr. Jedelsky warnt davor, dass „die Gefahr
eines Raubüberfalls wesentlich höher wird, als die Gefahr
eines Einbruches, besonders im städtischen Bereich“.
Die
Beamten der Kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes unterstützen
Augenoptiker kompetent und kostenlos in ganz Österreich. Die
Beratung wird vor Ort durchgeführt. Interessierte Kollegen
können über die kostenlose Info-Hotline 0800/216346 eine
individuelle Beratung anfordern.