In einer aktuellen japanischen Studie wurde der Effekt bei einer nichtinvasiven Einschätzung der Tränenfilmstabilität auf die Höhe des Tränenmeniskus untersucht. Betrachtet wurden 23 Personen mit einem Tränenmengendefizit verursachten trockenen Auge und weitere 23 Personen mit normaler Tränenmenge. Bei allen Teilnehmern der Studie wurde mit einem Keratograph 5M – unter Verwendung einer modifizierten Tränenfilm Scan-Funktion – die Tränenaufrisszeit (NIKBUT) bestimmt. Nebenbei wurde die Höhe des Tränenmeniskus vor und nach der Nutzung des Keratographen gemessen.
Wenig überraschend wurde festgestellt, dass die Höhe des Tränenmeniskus bei den Personen mit einem Tränenmengendefizit verursachten trockenen Auge niedriger waren (0.14 ± 0.03 mm) als bei den Personen mit normaler Tränenmenge (0.20 ± 0.05 mm). Während der anschließenden NIKBUT (Noninvasive Keratograph Break Up Time) Messung wurden die Teilnehmer aufgefordert ihre Augen so lange wie nur möglich offen zu halten.
Tränenmeniskus steigt bei offen gehaltenem Auge an
Bei beiden Personengruppen stieg der Tränenmeniskus allerdings durch das lange offen gehaltene Auge an. Personen mit normaler Tränenmenge legten 0.10 ± 0.12 mm zu und Personen mit einem Tränenmengendefizit verursachten trockenen Auge erhöhten den Tränenmeniskus um zumindest in der Spaltlampe immer noch im oberen Ausschlag wahrnehmbare 0.04 ± 0.09 mm.
Konsequenz für die Untersuchungsreihenfolge
Aufgrund dieser Erkenntnisse sollte die Einschätzung des Tränenmeniskus unbedingt immer vor der Vermessung mit dem Keratographen durchgeführt werden.
Quelle: Effect of non-invasive tear stability assessment ontear meniscus height, Koh S, Ikeda C, Watanabe S, Oie Y, Soma T, Watanabe H, Maeda N, Nishida K., Acta Ophthalmol. 2014 Oct 12. doi: 10.1111/aos.12516.