Zur Fachoptiker Genossenschaft – Interview mit Gründungsmitglied Werner Strassberger

Vor über 40 Jahren wurde die Fachoptiker Genossenschaft gegründet, die mittlerweile als Firstoptiker auch bei den Konsumenten einen respektablen Bekanntheitsgrad genießt. Wir haben dies zum Anlass genommen das damalige Gründungsmitglied Werner Strassberger zu interviewen.

Im Jahr 1980 gab es in Österreich nahezu keine Filialisten. Was war damals die Intention eine Fachoptiker Genossenschaft zu gründen?

Strassberger: „Die Intention war primär, gemeinsame Marketingmaßnahmen durchzuführen, um sich so Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Die Bündelung der Einkaufspotentiale war ein logischer Folgeschritt, erfolgte aber erst danach.“

Wie haben Sie die augenoptische Landschaft von damals in Erinnerung?



Strassberger: „Es gab wesentlich weniger Geschäftsstellen als heute, die erste Foto/Optik Kette war im Werden. Der Preis stand nicht so sehr im Vordergrund wie heute, sondern die Qualität. Und für das eigene Unternehmen Marketingaktionen durchzuführen – vor allem im Bereich der Werbung – war sehr aufwändig und kostenintensiv.“

Werner Strassberger    Werner Strassberger

Wie wurde die neu gegründete Fachoptiker Genossenschaft damals von der Branche und der Industrie aufgenommen?

Strassberger: „Die Reaktionen der Lieferpartner – und auch von denen die es werden wollten – waren ausnahmslos positiv. Die Industrie hat zu dieser Zeit wenig Endverbraucherwerbung durchgeführt. Be- und umworben wurde der Augenoptiker. Eine Gruppe mit klaren Vermarktungskonzepten war daher sehr willkommen. Seitens der Kollegenschaft kamen natürlich auch sehr viele Anfragen betreffend einer Mitgliedschaft.“

Wenn Sie zurückblicken – was war die erste wirklich bahnbrechende Neuerung bzw. Aktion der Fachoptiker Genossenschaft?

Strassberger: „Unternehmensübergreifende Werbung gab es in der Augenoptik bis dahin wenig, die Zusammenfassung der Einkaufspotentiale einzelner Unternehmer ebenso nicht. Alle Aktivitäten unter einer Dachmarke abzuwickeln, war ohnehin ein Novum.“

Welche Errungenschaften der FirstOptiker würden Sie im Rückblick als Meilensteine in der Branche sehen?

Strassberger: „Ein Meilenstein war ganz sicher die patentrechtliche Registrierung von insgesamt vier Marken unmittelbar nach der Gründung der Genossenschaft. Eine Verbandsmarke als Wortbildmarke, die ein einheitliches Erscheinungsbild und auch die Wiedererkennung der Mitgliedsbetriebe förderte und drei Handelsmarken – jetzt würde man Privat Label Produkte dazu sagen – die die gemeinsame Vermarktung von Handels- und Handwerksprodukten, im Gegenzug zu den Absatzbemühungen des Einzelnen, wesentlich erfolgreicher gestaltete.“

Wie wichtig sehen Sie ein gemeinsames Marketing in Ihrer Gruppe und wie hat es sich über die Jahrzehnte entwickelt?

Strassberger: „Was früher noch als „gießkannenartig“ durchgeführte Kampagnen – denken sie an Postwurfsendungen – bestens funktioniert hat, funktioniert heute nur mehr dann, wenn der Preis im Vordergrund steht. Will man so wie in unserer Gruppe im hochwertigen und beratungsintensiven Segment reüssieren, wird man heute individuell abgestimmte Konzepte für Regionalmärkte anbieten müssen. Das gleichzeitige Bespielen aller digitalen Kanäle ist natürlich ebenfalls ein Muss geworden.“

Wie sehen Sie den Stellenwert einer Fachoptiker bzw. Firstoptiker Genossenschaft in der heutigen Zeit?

Strassberger: „Mit unserer Genossenschaft haben wir ein Alleinstellungsmerkmal im österreichischen Markt. Genossenschaft bedeutet, jeder hat innerhalb unserer Organisation die gleichen Rechte, ist er ja auch mit gleichen Anteilen wie jeder andere Genossenschafter Eigentümer dieses Unternehmens. Und genau diese Konstellation, gepaart mit einem sonst nicht erreichbaren Identifikationsgrad, führt zu einem steten Miteinander unter den Mitgliedern. Man tauscht sich aus, man unterstützt sich gegenseitig. Auch die Aufgaben der Genossenschaft bestehen darin, alle Mitglieder intensiv zu unterstützen. Ein Gewinnabsicht stand und steht nie im Vordergrund. Die Grundidee der damaligen Gründer ist heute noch genauso gültig wie 1980. Dem Leitsatz folgend ‚Das Ganze ist mehr wie die Summe seiner Teile‘ ist das gemeinsame Umsetzen von Markterfordernissen und Visionen, ein enormer Wettbewerbsvorteil.“

Wo liegen die Chancen eines genossenschaftlichen Zusammenschlusses in wirtschaftlich schwierigen Zeiten?

Strassberger: „Durch die genossenschaftliche Struktur wird und muss gerade in schwierigen Zeiten auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitglieder Bezug genommen werden. Damit die Angebote auch gleichermaßen und fair in der Gruppe beim Einzelnen ankommen, kontrolliert sich die Organisation quasi selbst. Weil jeder ist Eigentümer und Mitglied zugleich.“

Wie sehen Sie die Zukunft der augenoptischen Branche in Österreich? Was raten Sie Ihren Mitgliedern und Kollegen?

Strassberger: „Das Einkaufsverhalten der Endverbraucher wird sich weiter wandeln. Daraus ergeben sich große Chancen für jene, die sich auf die neuen Einkaufsgewohnheiten und Bedürfnisse der Endverbraucher einstellen wollen und können. Mein Rat an unsere Mitglieder ist daher, sich mit uns gemeinsam die Gegebenheiten im jeweiligen Lokalmarkt genau anzusehen und die maßgeschneiderten Angebote der Genossenschaft zu nutzen.“

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Kontakt

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