Kontaktlinsen-Diskomfort und Proteingehalt im Tränenfilm

Okulärer Diskomfort ist einer der Hauptgründe für Drop-Outs bei Kontaktlinsenträgern. In einer aktuell erschienenen Studie wurde der subjektive, okuläre Komfort im Zusammenhang mit tagaktiven Änderungen der Proteinkonzentrationen im Tränenfilm bei Kontaktlinsenträgern untersucht.

Dazu wurden über 7-10 Tagen am Morgen und am Abend mittels einer nichtinvasiven Methode Tränenproben von 30 erfahrenen Kontaktlinsenträgern eingeholt. Im ersten Durchgang der Studie trugen die Teilnehmer dabei keine Kontaktlinsen. Im zweiten Teil der Studie wurden die Messungen beim Tragen von Kontaktlinsen aus Etafilcon A Material durchgeführt.

Die Teilnehmer wurden bei jeder Tränenentnahme zugleich gebeten ihr subjektives Komfortempfinden auf einer Skala von 1 bis 100 anzugeben, wobei die Zahl 100 für maximalen Komfort entsprach.

Die Untersuchung und Auswertung der Tränenflüssigkeit fand mit einer flüssigen Quadrupol-Massenspektrometrie – genau genommen mittels der Selected Reaction Monitoring statt. Dabei wird die zu untersuchende Tränenflüssigkeit in die Gasphase überführt und ionisiert. Moleküle können dabei fragmentiert werden. Diese Methode wird unter anderem zur Identifizierung von kleinen Molekülen und Peptiden in Körperflüssigkeiten eingesetzt.

Subjektiv berichteten die Studienteilnehmer mittels der Skalenangaben von 1 bis 100 prinzipiell von einer Veringerung des okulären Komforts gegen den Abend (End-of-Day Komfort). Diese Verschlechterung war beim Tragen von Kontaktlinsen ausgeprägter (87,8 Punkte ± 14,3 am Morgen und 79,2 Punkte ± 16,6 am Abend) als in der ersten Phase, wo keine Kontaktlinsen getragen wurden (88,3 Punkte ± 12,6 am Morgen und 84,7 Punkte ± 13,3 am Abend).

Die Konzentration von Prolaktin induzierten Protein erhöhte sich von morgens bis abends sowohl mit als auch ohne Kontaktlinsen. Der Mittelwert betrug 0,08 ± 0.04 mg/ml am Morgen und 0,09 ± 0,05 mg/ml am Abend. In der Konzentration von Lactoferrin, Lysozym, ÖGI 1 und Prolin reichem Protein 4 wurden keine signifikanten Änderungen in der Konzentration festgestellt.

Die Studienautoren kamen zum Schluss, dass die absoluten Konzentrationen von Prolaktin induziertem Protein mit den subjektiven Komfort Bewertungen der Teilnehmer korrelierten. Berücksichtigt man, dass dem Prolaktin induzierten Protein Störungen im Wassertransport (in den Tränendrüsen) zugeordnet werden können, so wäre ein möglicher Schluss, dass durch die gestiegenen Proteinkonzentrationen Änderungen an wässrigen Sekretion hervorrufen und dadurch wiederum Diskomfort auslösen können.

Quelle: Optometry & Vision Science: Mai 26, 2016. Masoudi S, Stapleton FJ, Willcox MD.

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