LASIK problematisch für Militärangehörige

Eine im April 2012 publizierte Studie – welche in Spitälern der chinesischen Armee durchgeführt wurde – könnte zu einer neuen Bewertung der refraktiven Chirurgie an Personen mit höherem Risiko traumatischer Verletzungen führen. Basis der Studie war eine Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Augenverletzungen und Laser In-Situ Keratomileusis (LASIK) Operationen an Militärangehörigen. Die retrospektive Studie basierte auf Daten von 27 verschiedenen Feldlazaretten der chinesischen Armee. Das Ergebnis der Studie ist ein deutlich höheres Risiko für Militärpersonen mit Augenverletzungen nach erfolgter LASIK.

Auswertung der medizinischen Daten

Untersucht wurden alle medizinischen Aufzeichnungen von Augenverletzungen über einen Zeitraum von fünf Jahren. Dabei wurden Daten über den Zeitpunkt, Ursache und Ort der Verletzung nebst den angewandten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden und letztendlich den Folgen der Verletzung gesammelt. Von den untersuchten Militärangehörigen hatten sich 72 Personen vor der Augenverletzung einer LASIK Operation unterzogen. Bei 69 der LASIK operierten Personen resultierte die Augenverletzung aufgrund eines mechanisches Traumas.

Das Problem mit dem Hornhaut-Flap

Bei einem LASIK Eingriff wird im Epithel ein Flap geschnitten um am darunter liegenden Stroma operieren zu können. Dieser Hornhaut-Flap wird nach der Veränderung des Stromas wieder zurückgeschlagen und verwächst mit der darunter liegenden Schicht wieder. Dieser Hornhaut-Flap war bei 29 Betroffenen der chinesischen Studie ein Problem. Es kam zu einer Komplikation des Flaps. 21 der 29 benötigten sogar eine chirurgische Intervention.

Die Ersteller der Studie kamen deshalb zum Schluss, dass für Militärangehörige ein höheres Risiko eines traumatischen Flap-Problems nach durchgeführter LASIK besteht und deshalb diese Art von refraktiver Chirurgie für diesen Personenkreis nicht empfohlen wird.

Quelle:
Chin J Traumatol. 2012 Apr 1;15(2):77-80.
Laser in situ keratomileusis surgery is not safe for military personnel.
Xiao JH, Zhang MN, Jiang CH, Zhang Y, Qiu HY.
Department of Ophthalmology, Chinese PLA General Hospital, Beijing 100853, China.