Brennen, Jucken, Fremdkörpergefühl, Rötung der Bindehaut, Lichtempfindlichkeit und vieles mehr – dies sind Symptome, die durch trockene Augen beim Tragen von Contactlinsen hervorgerufen werden. Reduzierte Tragezeiten, schlechter Tragekomfort oder gar Ausstieg (Drop-Out) können die Folge sein. Eine Ursachenanalyse ist in solchen Fällen unumgänglich.
Problematik
Umfeldbedingungen wie Bildschirmarbeit, Klimaanlagen, Hormone, Medikamente, Abgase, Ozon, Staub, Allergene usw. können Anzeichen für Störfaktoren liefern, wobei Abhilfe hier nur bedingt möglich ist. Bei der Anamnese sollte es zur Routine gehören, den Tränenfilm in seiner Beschaffenheit zu beurteilen. Beim Erkennen verminderter Qualität / Quantität kann dies frühzeitig in die Contactlinsenanpassung miteinbezogen werden. Generell gilt, dass nur ein stabiler Tränenfilm mit ausreichend wässrigem Anteil problemloses Contactlinsentragen ermöglicht.
Anzeichen für ein trockenes Auge
Tränenmeniskus
Die Höhe des Tränenmeniskus sollte eingeschätzt oder mit einem Messokular bestimmt werden. Werte unter 0,20 mm können auf einen Tränenmangel (reduzierte wässrige Schicht) hindeuten.
LIPCOF (lidkantenparallele conjunctivale Falten)
Die Untersuchung auf vorhandene LIPCOFs stellt ein sicheres und einfaches diagnostisches Verfahren dar. Am häufigsten treten LIPCOFs inferior temporal auf, weshalb dieser Bereich bei der Betrachtung relevant ist. Sind eine oder mehrere Falten sichtbar, deutet dies auf ein trockenes Auge hin.
BUT – Break Up Time (Tränenfilmaufreißzeit)
Ein stabiler Tränenfilm ist nach dem Lidschlag gleichmäßig und geschlossen. Liegt die Aufreißzeit unter 10 Sekunden, ist der Tränenfilm instabil. Die BUT-Methode wird mit Fluoreszein durchgeführt. Es ist zu beachten, dass eventuell beim Aufbringen des Fluoreszeins die Tränenproduktion angeregt wird und somit die Tränenbedingen nicht dem „Normalzustand“ entsprechen. Für die seltener angewandte NIBUT-Methode (non invasive BUT) ist ein Tearscope oder eine Kaltlichtlampe in Verbindung mit der Spaltlampe erforderlich. Das Auge wird dabei nicht berührt, die Tränenproduktion nicht beeinflusst. Die NIBUT-Werte sind daher nicht direkt mit den BUT-Werten vergleichbar.
Schirmer-Test
Ein genormtes Filterpapier wird im äußeren Drittel des unteren Lidrandes eingehängt. Nach 5 Minuten wird die Nässung des Streifens in Millimetern gemessen. Liegen die Ergebnisse unter 5 mm könnte eine allgemein verminderte Tränensekretion die Ursache sein.
Faktoren für eine erfolgreiche Contactlinsenanpassung
Contactlinsenmaterialien
Bei formstabilen Contactlinsen empfehlen sich gut benetzende Materialien wie Boston EQ, Boston ES oder ONSI 56. Bei der Versorgung mit weichen Contactlinsen bewähren sich Materialien mit guter Wasserbindung wie Benz-G3X oder Benz-G4X. Somit wird die Dehydratation und das Austrocknen der Oberfläche verlangsamt.
Reinigung der Contactlinsen
Um die Benetzung bei formstabilen und weichen Contactlinsen zu steigern, kann zusätzlich zum normalen Reinigungsprozess ein alkoholhaltiger Reiniger (Concare Lipoclean ultra) direkt vor dem Aufsetzen der Contactlinsen angewendet werden. Dieser hat die Funktion, Lipide von der Contactlinsen zu entfernen und somit die Benetzungseigenschaft zu verbessern.
Aufbewahrungs- und Abspüllösung
Stippungen, Gefäßerweiterungen, Allergien oder Pseudoallergien sind oftmals typische Reaktionen auf Konservierungsmittel. Um diese Symptome bei der Verwendung von Contactlinsen zu vermeiden ist es sinnvoll auf eine Aufbewahrungs- und Abspüllösung zurückzugreifen, dessen konservierende Wirkstoffe beim Kontakt mit dem Tränenfilm zerfallen. Concare Physiol für formstabile Contactlinsen und Concare light für weiche Contactlinsen erfüllen diese Vorgaben. Concare Physiol für formstabile Contactlinsen ist zusätzlich mit zwei benetzenden Komponenten ausgestattet und daher ideal bei trockenen und empfindlichen Augen.
Nachbenetzung
Ist die wässrige Phase des Tränenfilms zu gering ausgebildet, bieten Nachbenetzungstropfen eine optimale Möglichkeit den Tränenfilm quantitativ zu verbessern. Präparate mit Hyaluronsäure sind hierbei gut geeignet. Dabei sollte auf Konservierungsstoffe gänzlich verzichtet werden.
Stabilisation der Lipidschicht
Eine intakte Lipidschicht als abgrenzende Fläche zur Luft reduziert die Verdunstung des Tränenfilms auf ein Minimum. Ein dauerhaft stabiler Tränenfilm ist damit gewährleistet. Ist jedoch die Lipidschicht gestört, verbessert ein liposomales Augespray (z.B. LipoNit) die Lipidschicht qualitativ. Der Tränenfilm wird mit Phospholipiden angereichert. Diese mischen sich mit den körpereigenen Lipiden, ergänzen und stabilisieren somit die Lipidschicht.
Lidrandhygiene
Das Sekret für die Lipidschicht wird in den Meibomschen Drüsen an den Lidrändern gebildet. Die Verstopfung dieser Drüsen beeinträchtigt die Qualität des Tränenfilms. Gezielte tägliche Lidrandpflege kann dem entgegenwirken. Die Vorgehensweise wird im Flyer „Der korrekte Lidschlag“ (Hecht Contactlinsen Österreich) beschrieben.
Korrekter Lidschlag
Ein nicht korrekt ausgeführter Lidschlag kann eventuell für den Nichterfolg einer Contactlinsenanpassung mitverantwortlich sein. Die Endverbraucherbroschüre „Der korrekte Lidschlag“ (Hecht Contactlinsen Österreich) verdeutlicht die Zusammenhänge beim Lidschlag und enthält konkrete Übungen zur Verbesserung.
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