Refraktive Chirurgie ist für einen bestimmten Personenkreis eine sinnvolle Alternative zur Korrektion mit Sehbehelfen. Im neu erschienen Buch „Praxis der refraktiven Chirurgie“ geben die Autoren unter Leitung des Herausgebers Detlef Uthoff eine Übersicht über Methoden, Indikationsstellungen und Nachbehandlungen.
Einleitend gibt das Werk eine Übersicht zu den Entwicklungen der refraktiven Chirurgie seit den Wurzeln im 19. Jahrhundert. Im folgenden Kapitel zur Physiologie und Abmessungen des Auges werden unter anderem die spektrale Transmission der einzelnen okulären Medien, deren Abmessungen und Brechungsindizes dargestellt. Zudem werden der Stiles-Crawford-Effekt und die Abbildungsfehler der Augen beleuchtet.
Vor dem Eingriff
Weitere Teile des Buches befassen sich mit den Tätigkeiten in der Beratung vor dem Eingriff, die Patientenselektion und die vorhergehenden Messungen, welche unter anderem die Topometrie, die Wellenfrontanalyse (Aberrometrie), die Pachymetrie, die Pupillometrie und die Endothelzellbestimmung beinhalten. Ein Überblick über Anästhesieverfahren komplettiert den einleitenden Teil des Buches.
Operationstechniken
Im Hauptteil des Buches werden die dem Stand der Wissenschaft und Technik gängigen refraktiv-chirurgischen Verfahren vorgestellt. Diese beinhalten die refraktive Hornhautchirurgie mit dem Excimerlaser, die refraktive Chirurgie mit dem Femtosekundenlaser und die refraktive Hornhautchirurgie mit Implantaten. Letzteres umfasst Beschreibungen zu Flexivue Microlens, Icolens, Raindrop Inlay, KAMRA Inlay, Intacs, Ferrara-Ring / Keraring, Cornealring und MyoRing.
Des Weiteren werden Operationstechniken wie der refraktive Linsentausch, phake Intraokularlinsen, Add-On-Linsen und Wiederherstellung der Akkommodation mit dem Femtosekundenlaser vorgestellt. Letztere Methode wird derzeit von zwei Unternehmen angeboten und befindet sich noch im Entwicklungsstadium.
Eine Übersicht über sklerafixierte und irisfixierte Intraokularlinsen nebst Epikeratophakie vervollständigt die umfassende Übersicht zu den gängigen Operationstechniken.
Nachbehandlung
Ein wesentlicher Teil der refraktiven Chirurgie ist die medikamentöse Nachbehandlung nach refraktiv-chirurgischen Eingriffen. Sie umfasst die Prophylaxe postoperativer Infektionen, Reizzuständen und Haze. Zudem wird die Schmerzstillung und die Benetzung der Augenoberfläche besprochen. Letzere kann notwendig werden, wenn subbasale, korneale Nervenfasern beim Eingriff beeinträchtigt werden, da diese für die Stimulation für die Tränenproduktion dienen.
Abhandlungen zur postoperativen Diagnostik, zu Komplikationen und Therapien nach refraktiv-chirurgischen Eingriffen, zum Management bei unbefriedigenden Ergebnissen und zum Qualitätsmanagement komplettieren das vorliegende Werk.
Fazit
Das kompakte Werk vermittelt eine fundierte Übersicht über das Gebiet der refraktiven Chirurgie, umfasst 224 Seiten mit anschaulichen Abbildungen und kostet zum Erscheinungszeitpunkt dieses Artikels 151,21 Euro. Eine Bestellmöglichkeit finden Sie unter anderem hier.