Dem Sicherheitsaspekt im Sport wird in vielen Bereichen zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt und im Bereich des Freizeitsports hat sich in den letzten Jahren ein Bewusstseinswandel vollzogen. Der Optiker als Sicherheitsexperte im Sport klingt oft noch wie Zukunftsmusik. Er sollte sich aber rasch in der Präsenz der gesundheitsbewussten Kunden verankern, damit die Augenoptik dieses interessante Themenfeld nicht an andere Berufsgruppen verliert. Mit den neuen optisch verglasten Skibrillen kommt jetzt eine Technologie auf den Markt, die genau dieses Ziel im Fokus hat.
Autorin: Angela Szivatz
Zahlreiche „Sicherheitssysteme“ sorgen dafür, dass Sportler, unabhängig davon, ob sie Profi- oder Freizeitsportler sind, ihren Sport möglichst sicher ausüben. Und die Anbieter verdienen zu recht auch gutes Geld damit. Ob es sich um das in der Formel 1 etablierte HANS-System (head and neck support) handelt, oder einfache Schienbeinschützer im Fußball, den Mundschutz beim Boxen oder den Helm beim Skifahren. All diese Protektoren sind sinnvolle Entwicklungen, die Sportler aus Überzeugung gerne annehmen.
Sicherer Sport durch optimale Sicht
Besonders rasch hat sich dieses Sicherheitsbewusstsein im Wintersport bei der Helmverwendung durchgesetzt. Markige Sprüche wie „Wer Hirn hat schützt es“ und prominente Unfallopfer mit zum Teil gravierenden Verletzungen, führten dazu, dass sich der Skihelm als fixer Bestandteil der Ausrüstung innerhalb weniger Jahre etablierte.
Ein ganz wesentlicher Beitrag, den die Augenoptik hier leisten kann, ist die Bewusstseinsbildung für sicheren Sport durch optimale Sicht. Denn Erhebungen des Deutschen Skiverbandes zeigen, dass rund 80% der Skiunfälle auf Wahrnehmungsfehler zurückzuführen sind. Sowohl für Deutschland als auch für Österreich gibt es derzeit nur Hochrechnungen zu den jährlichen Unfallzahlen. In beiden Ländern gehen Experten von jährlich 45-50.000 Skiunfällen aus. Diese verursachen entsprechend hohe Kosten für das Gesundheits- und Sozialsystem. Unfallbehandlung, Krankengelder und Berufsausfallsrenten kommen im Schnitt pro Ski- und Snowboardunfall auf mehr als 70.000 Euro. „Durch den Skihelm ist die Zahl an schweren Kopfverletzungen wie Schädel-Hirn-Traumen jedoch merklich zurückgegangen“, so Primar Manfred Mittermaier vom Krankenhaus Schwarzach/Pongau (orf.at, 17.02.13).
Worin besteht nun die Kompetenz der Augenoptik?
Wir wissen, dass auch im Alltag das Sehen unser primäres Sinnesorgan ist, das bis zu 80% aller Sinneseindrücke verarbeitet. Aus der Kinderoptometrie wissen wir, welchen Einfluss das Binokularsehen auf die Lesegeschwindigkeit, auf das Sinn-erfassende Lesen und in weiterer Folge auf den Schulerfolg hat. Schon im Schulsport lassen sich die Sport-liebenden von den Sport-hassenden Kindern auch auf die Fähigkeit der visuellen Verarbeitung zurückführen. Wer Geschwindigkeiten falsch berechnet und Entfernungen nicht richtig einschätzen kann, wird des Öfteren die Erfahrung mit unliebsamen Ballkontakten machen. Gleiches gilt natürlich auch für erwachsene Sportler.
Überlegungen zum Binokularsehen sind jedoch schon der 2. vor dem ersten Schritt. In ganz vielen Fällen, so weiß Christoph Rauter, Geschäftsführer des Instituts für Sportoptik® Sehkraft in Wien, ist es der schlichte Verzicht auf eine Korrektur der Fehlsichtigkeit im Sport. Trotz hoher Ballgeschwindigkeiten bei den meisten Ballsportarten, oder enormen Ansprüchen an den gesamten Körper, wie beim Skifahren, verzichten zwischen 35% und 50% (auch hier gibt es nur Schätzungen) der Sportler auf eine Korrektur.
„Wir mussten feststellen, dass selbst Kunden mit Werten im Bereich von Plus/Minus drei Dioptrien, ohne Korrektur unterwegs sind“, so Christoph Rauter. Die Argumente reichen vom schlichten, „Ich fahre ja nicht so schnell“ bis hin zu „ich möchte nicht meine Brille kaputt machen“.
In den meisten Fällen zeigte sich, dass die Endkonsumenten einfach nicht wissen, dass es spezifische Lösungen für unterschiedliche Sportarten gibt. Das die Augenoptik mittlerweile in der Lage ist, Kunden mit hohen Stärken auch mit direkt verglasten Sportbrillen auszustatten. Noch viel gravierender stellt sich die Situation beim Wintersport dar. Hier ist die Bereitschaft zu Kompromissen fast endlos. Für 2 Wochen im Jahr scheint eine Investition in optimale Sicht nicht „rentabel“. Aus dem Sportfachhandel jedoch ist bekannt, dass beim Equipment kaum gespart wird. Neben dem Mode- und Coolnessfaktor spielen vor allem Innovationen der Ski-und Bekleidungsindustrie eine entscheidende Rolle im Kaufverhalten. Werden Innovationen der Augenoptik ebenso angenommen?
Innovation optisch verglaste Skibrille
Eine dieser Innovationen unserer Branche bringt die Firma Sehkraft aus Wien heuer im gesamten deutschen Sprachraum auf den Markt. Mit der patentierten optisch verglasten SK-x Skibrille, stehen der Augenoptik neue Möglichkeiten im Wettbewerb um die Skibrille offen und gleichzeitig wird eine wichtige Lücke in der Versorgung von Sportlern geschlossen. Christoph Rauter hat seit 2013 ein System weiter entwickelt, dass jedem fehlsichtigen Wintersportler ganz neue Perspektiven eröffnen. Die Integration der optischen Gläser in das Doppelscheibensystem der Skibrille ermöglicht ein bisher nicht erreichtes Gesichtsfeld mit entsprechend hoher peripherer Abbildungsqualität. Gerade diese unterstützt die Koordinationsfähigkeit und das Gleichgewichtssystem positiv. Der Effekt der Doppelscheibe zur bestmöglichen Vermeidung von anlaufenden Gläsern bleibt weiterhin erhalten. Die fixe Integration der Gläser verhindert ein Verrutschen während der Fahrt. Im Falle eines Sturzes besteht im Vergleich zur Alltagsbrille unter der Skibrille keine Verletzungsgefahr und die Reinigung ist im Vergleich zu Clip-in-Systemen viel leichter möglich.
„Die Entwicklung begann in kleinen Schritten aufgrund mehrerer Anfragen von Kunden, die mit den bisherigen Systemen am Markt unzufrieden waren. Alle bekannten Systeme stellten einen Kompromiss dar, der für viele Sportler so groß war, dass sie lieber gänzlich auf eine Korrektur verzichteten“, weiß Herr Rauter zu berichten.
Augenoptiker können sich für den Vertrieb der optischen Skibrille registrieren
Was mit viel Tüftelei, Handarbeit und Zeitaufwand zum ersten Prototypen führte, ist mittlerweile patentiert und zur Marktreife weiterentwickelt. Die Firma Sehkraft bietet daher seit November 2015 die Möglichkeit, aktiver Teil des „Netzwerkes optische Skibrille“ zu werden. Die weltweit einzigartige Lösung wird derzeit in Deutschland, Österreich, in der Schweiz und Südtirol vertrieben.
Interessierte Optiker können sich dazu auf der Homepage www.skibrille-optisch.com informieren und registrieren.
„Ein Ziel bei diesem Projekt ist es, ein Bewusstsein für optimales Sehen im Sport zu erzeugen. Denn die visuelle Fitness hat enormen Einfluss auf die sportliche Leistungsfähigkeit – auch und vor allem für Freizeitsportler“, so Rauter abschließend. Wenn uns das mit der optisch verglasten Skibrille gelingt, wird das positive Auswirkungen auf den Sportbrillenverkauf auch für zahlreiche andere Einsatzgebiete haben, ist Christoph Rauter überzeugt.
Das Wichtigste zusammengefasst
- Durch eine Scheibengröße von 63mm wird eine deutlich verbesserte periphere Abbildung ermöglicht, als diese mit Clip-in-Systemen oder OVG-Systemen erreichbar ist.
- Das große Gesichtsfeld unterstützt das Gleichgewichtssystem und verbessert die Koordinationsfähigkeit durch einen stabilen visuellen Input.
- Bei einem Sturz besteht keine Verletzungsgefahr wie bei der Alltagsbrille unter der Skibrille.
- Die Integration der optischen Gläser in die Rückscheibe der Doppelscheibe schützt weitgehend vor Beschlagen der Gläser.
- Die Brille lässt sich leicht reinigen.
- Ein Verrutschen der Gläser ist nicht möglich.
- Auf Wunsch auch mit Gleitsichtgläsern verglasbar.
- Bei Stärkenänderung ist der Austausch der Gläser möglich.
=> Weitere Informationen finden Sie auf www.skibrille-optisch.com.
Kontakt
Web: www.skibrille-optisch.com
eMail: office@sehkraft-wien.com