Die SILMO wird immer mehr zu einem internationalen Messebetreiber. Neben dem Flaggschiff Paris, sind Istanbul und neuerdings Sydney ins Visier der französischen Messe gelangt. Der Auftritt der SILMO in Sydney war eine Premiere, die wir uns für unsere Leser nicht entgehen haben lassen.
Fassungsmode im Vordergrund
Die gut gefüllte Halle im International Convention Center Sydney bietet dem Fachpublikum eine sehr übersichtliche Orientierung. Auffallend ist, dass hier nahezu ausschließlich Fassungslieferanten ihre Präsenz zeigen. Neben in Europa bekannten Marken – welche hier von lokalen Distributoren vertreten werden – finden sich aber auch Brands, die wir auf Europäischen Messen noch nicht zu Gesicht bekommen haben.
Die Produktgebiete Kontaktlinsen und Gerätetechnik sind auf der SILMO Sydney im ersten Jahr der Messe sichtlich nur rudimentär vertreten. Insgesamt knapp über 70 Aussteller sorgen für ein sehr familiäres Messeklima in der Hafenstadt an der Südostküste Australiens.
„Die beiden letzten Tage waren gemessen am Feedback der Aussteller sehr gut“, eröffnet SILMO Sydney Managing Director Gary Fitz-Roy das Gespräch mit optikum Chefredakteur Harald Belyus. „Ich glaube wir wurden im Vorfeld der Messe hinsichtlich der Ausstellermenge und der hier abgeschlossen Orders etwas unterschätzt“, schmunzelt Fitz-Roy.
SILMO Sydney Managing Director Gary Fitz-Roy im Interview mit optikum Chefredakteur Harald Belyus
„Tatsächlich ist es uns zudem auch gelungen, dass wir Aussteller gewinnen konnten, welche Fassungen zeigen, die bis dato in Australien dem Fachpublikum überhaupt noch nicht angeboten wurden. Mit diesen Produkten ist es den unabhängigen Augenoptikern viel besser möglich sich gegen die großen Filialisten abzuheben“, ist sich Fitz-Roy sicher.
In der Presselounge treffen wir zu unserer Freude auf eine langjährige Bekannte und Fachjournalistenkollegin – Maryanne Dransfield, die ehemalige Eigentümerin der Neuseeländischen Fachzeitung New Zealand Optics. In Ihrer Begleitung Sandra Trew, die Verantwortliche für SILMO Sydney International Sales.
Sandra Trew, Verantwortliche für SILMO Sydney International Sales, Harald Belyus, Walter Gutstein und Maryanne Dransfield
Für Maryanne Dransfield ist die SILMO Sydney sichtlich ein Heimspiel. Sie führt uns liebenswert durch die Hallen und stellt uns den Ausstellern vor. Man hat das Gefühl, sie kennt hier jeden – besser ausgedrückt – wahrlich jeder kennt sie. So landen wir unter anderem bei Fritz Frames, einem deutschen Bootsbauer aus Rügen, der im Zuge des Auswandern nach Australien auf die Produktion von bemerkenswerten Holzbrillen umgesattelt hat. Jono Limited Edition ist eine traditionelle, lokale Brillenschmiede
Seiten der Brillenglasindustrie sind nur Zeiss und Rodenstock mit einem kleinen Team vertreten. ZEISS hat seine neue Skibrille im Vordergrund. Neben der Polycarbonat-Optik setzt man auf eine Silikonbeschichtung auf der Innenseite des Bandes. Dies steigert die Haftung am Skihelm. Rodenstock feiert auch in Sydney sein 140jähriges Bestehen. Am Stand von Eschenbach bekommt man offensichtlich mit, dass wir aus Österreich stammen und werden urplötzlich auf bayrisch begrüßt. Vor Ort ist die für den International Sales zuständige Jutta Dotzler mit einem sehr netten Team auf deren in Meerblau gehaltenen, schicken Stand. Wieder einmal beweist es sich, dass die Welt sehr klein ist.
Auch ein in Australien führendes Ausbildungsunternehmen für Optical Dispensing – die ACOD – lernen wir kennen. Director und Senior Trainer Chedy Kalach berichtet uns ausführlich über die unterschiedlichen Erfordernisse in der Ausbildung für Australien und Neuseeland und deren angebotenen Lehrgangsangebote und Strategien.
„Es ist eine SILMO“
Die Gewichtung des Australischen SILMO Ablegers in Richtung Fassungsmode unterstreicht die diesbezügliche Kompetenz der Franzosen. Erfrischend, dass auch hier der eine oder andere kleinere Brand ausstellt.
Insgesamt ist die Premiere der SILMO Sydney aus unserer Sicht gelungen. Auffallend ist vor allem der bemerkenswert geringe Stress-Level aller Beteiligten und der familiäre Umgang der Aussteller untereinander. Irgendwie ist das aber eine Eigenschaft, die einem auch anderorts in Australien und Neuseeland bei den hier lebenden Bevölkerung begegnet. Vielleicht eine Charaktereigenschaft von denen wir in Europa etwas annehmen sollten.