Komfort-Size mit Active Tear Exchange (ATE) und eine exzellente Optik – diese Eigenschaften unserer neuen Modula L ermöglichen insbesondere Kindern und Jugendlichen, Contactlinsen-Einsteigern jeden Alters und Umsteigern von Weichlinsen einen enorm hohen Spontankomfort und somit einen idealen Einstieg in das Tragen formstabiler Contactlinsen. Zahlreiche Versorgungen haben bis dato stattgefunden, die die oben genannten Eigenschaften bestätigen. Wie gehen wir jedoch bei der Anpassung dieser Contactlinse vor? Sie wird ausschliesslich durch die Basiskurve und den Durchmesser beschrieben. Inwiefern muss die Exzentriztät der Cornea berücksichtigt werden? Wie sehen das ideale Fluobild, die Bewegung und die Zentrierung der Contactlinse aus? Diese Fragen möchten wir Ihnen anhand einiger Anpassfälle im Folgenden beantworten.
1 Die Anpassung der Modula L
1.1 Geometrie und Durchmesser
Die Geometrie der Modula L, die derzeit rotationssymmetrisch, rücktorisch und bitorisch erhätlich ist, wird durch zwei Parameter beschrieben: die Basiskurve(n) und den Durchmesser. Der Durchmesser wird 1 mm kleiner als der horizontale Hornhautdurchmesser gewählt. Als gute Standarddurchmesser haben sich 10.50 bis 11.00 mm herauskristallisiert.
1.2 Basiskurve(n)
Idealerweise wird die Contactlinse so angepasst, dass sie zentral minimal mehr unterspült wird. 20 μm, was nahezu der natürlichen Dicke unseres Tränenfilms von ca. 10 μm entspricht, sind im Fluobild als minimale Unterspülung bereits sichtbar. Die Contactlinse wird durch diese zentrale minimale Steilanpassung peripher gleichmässig aufliegen (vgl. Abb 1), was zu einer optimalen Zentrierung führt.
Abb-1: Anpassfall D.G. Topgraphie OS und ideal angepasste Modula L 8.00 10.50.
HH-Topographie: 7.98 (165°) nE 0.67 / 7.78 nE 0.69 // Hornhautdurchmesser 11.50 mm
Die horizontale periphere Auflage einer flacher angepassten Contactlinse auf einem leichten Hornhautastigmatismus rectus ist oft auf einen schmalen Bereich kurz vorm Bevel begrenzt (Abb 3 A). Die 1/10 steiler gewählte Linse (Abb 3 B) zeigt in diesem Fall eine deutlich gleichmässigere Druckverteilung im peripheren Bereich.
Abb-2: Anpassfall K.R. OS: Topgraphie nach 4 Tagen Weichlinsenkarenz
Abb-3: Anpassfall K.R. OS: Modula L 7.10 10.40 (A) im Vergleich zur Modula L 7.00 10.50 (B). Die Modula L 7.00 10.50 bewegt auch nach 3.5 h Tragezeit optimal und die Hornhaut zeigt keinerlei Abdrücke.
Wenn die Contactlinse zu flach gewählt wird, kann dies zu einer Dezentration, in den meisten Fällen nach oben, führen. Dies ist auch im Praxisfall K.R. nachvollziehbar. Die Contactlinse mit der Basiskurve 7.10, zeigte einen leichten Hochsitz was nach Linsenabnahme durch einen Abdruck auf der Bindehaut und durch eine Stufe in der Hornhaut sichtbar wurde (vgl. Abb 4).
Abb-4: Anpassfall K.R. OS: ursprüngliche Topographie (A) im Vergleich zur Topographie nachdem die Contactlinse 7.10 10.40 getragen wurde (B) und im Vergleich zur Topographie nach Tragen der Contactlinse 7.00 10.50 (C). Aufnahme nach jeweils 3.5 h Tragezeit.
Zu steil darf die Contactlinse natürlich nicht gewählt werden, sonst besteht die Gefahr des Festsitzes und des Klebens. Eine zu steile Anpassung ist an einer sehr markanten und stark abgrenzten Auflage ausserhalb der Tränendepots erkennbar (vgl. Abb 5).
Abb-5: Modula L RT: zu steile Anpassung horizontal und vertikal.
Bereits ab ca. 3/10 zentraler und vor allem peripherer Hornhautradiendifferenz wird eine Modula RT bzw. BT empfohlen, um eine optimale Zentrierung der Contactlinse zu erzielen. Die Radien werden horizontal parallel und vertikal ca. 0.05 bis 0.10 mm flacher als der entsprechende Hornhautradius angepasst (vgl. Abb 6).
Abb-6: Anpassfall N.B. OS: Modula L BT 7.70 / 7.40 10.80. HH-Topographie: 7.72 (161°) nE 0.48 / 7.18 (71°) nE 0.69) // Hornhautdurchmesser 11.90 mm. Der Hornhautastigmatismus wird peripher etwas geringer als zentral, was anhand der Exzentrizitäten ersichtlich ist (exz.h. < exz.v.). Deshalb wurde die Contactlinse im vertikalen Meridian 2/10 flacher als der zentrale Radius gewählt.
1.3 Die Rolle der Hornhautexzentrizitäten
Das vollasphärische Design der Modula L ist für grenzlimbale Anpassungen optimiert. Die Anpassung findet ausschliesslich über die Basiskurve und den Durchmesser statt, wobei die Beurteilung des Fluoreszeinbildes, der Bewegung und Zentrierung die ausschlaggebenden Kriterien sind. Mit den heutigen Topographiegeräten werden die Exzentrizitäten bei ca. 30° auf der Hornhaut gemessen. Das entspricht im besten Fall einem Messbereich von ca. 8 mm Durchmesser. Insbesondere bei der Modula L, die gross und grenzlimbal angepasst wird, sind die peripheren Bereiche, auf denen die Contactlinse gleichmässig aufliegen soll, um eine ideale Zentrierung zu erzielen, von herkömmlichen Topographiegeräten nicht mehr messbar. In den Anpassfällen K.R. und D.G. (Abb. 1, 2 und 3) ist ersichtlich, dass auch bei Exzentrizitäten über 0.55 (gemessen bei 30°), die Regel parallel zum flachen Meridian anzupassen, zutrifft.
1.4 Active Tear Exchange
ATE (Active Tear Exchange) Technologie: In der Rückfläche der Contactlinse befinden sich zwei ringförmige Tränendepots. Dieses Design erhöht die Kapillarkräfte, und damit wird der aktive Tränenaustausch, der durch die Bewegung und Rotation stattfindet, gefördert. Die Contactlinse bewegt idealerweise auch nach langen Tragezeiten gleitend, trotz der minimalen zentralen Steilanpassung. Stellen Sie dies in den Nachkontrollen nach mind. 6-8 Stunden Tragezeit sicher und instruieren Sie Ihre Contactlinsenträger, dass sie selbstständig darauf achten, wie leicht die Contactlinse am Abend vom Auge abzunehmen ist.
1.5 Zusammengefasst
Zentrale Anpassung (innerhalb der Tränendepots) |
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Hornhautastigmatismus zentral und peripher über 3/10 |
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Periphere Anpassung (ausserhalb der Tränendepots) |
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2 Spontankomfort mit formstabil: geht doch.
Frau M., 42 Jahre, trägt seit ihrem 17. Lebensjahr weiche individuelle Contactlinsen. Sie trägt ihre Contactlinsen täglich ca. 16 Stunden. Der Tragekomfort ist allerdings am Ende des Tages eingeschränkt. Sie weisst folgende Refraktionsdaten auf:
R +2.75 V 0.63
L +2.25 V 1.00
Es sind keine Allergien oder Krankheiten bekannt und sie nimmt keinerlei Medikamente ein. Der vordere Augenabschnitt weist rechts keine Auffälligkeiten auf. Links mussten wir allerdings inferior Vaskularisationen in Verbindung mit einer Hornhauttrübung feststellen. Die Tränensekretion ist normal.
Aufgrund der Vaskularisationen und angesichts ihres Wunsches weiterhin täglich bis zu 16 h Contactlinsen zu tragen, haben wir ihr den Wechsel auf formstabile Contactlinsen vorgeschlagen.
Abb-7: OS: Hornhauttrübung und Vaskularisationen inferior.
Frau M. weist ff. HH-Topographie auf (Abb 8):
R 8.06 (8°) nE 0.57 / 8.01 nE 0.57
L 8.08 (165°) nE 0.56 / 8.01 nE 0.48 Hornhautdurchmesser 11.90 mm
Abb-8: Topographien OD und OS
Wir setzen beidseits zunächst Diagnoselinsen auf:
OD Modula L 8.00 -3.00 10.50 ÜR +5.25
OS Modula L 8.10 -3.00 10.50 ÜR +5.75
Rechts vergleichen wir drei Modula L mit den Basiskurven 7.90, 8.00 und 8.10 miteinander (Abb 9). Ziel ist es, dass die Contactlinse innerhalb der beiden Tränendepots ein wenig mehr Fluoreszein zeigt als ausserhalb. Durch die leichte periphere Auflage kann sie sich ideal zentrieren. 7.90 war in diesem Fall zentral zu stark unterspült und die Auflage peripher war sehr markant. Die 8.10 zeigte vor allem vertikal peripher eine etwas höhere Unterspülung was zu einer Dezentration der Linse führen kann. Die Modula L mit der Basiskurve 8.00 zeigte das ideale Sitzverhalten.
Die Überrefraktion wurde eingerechnet und folgende Contactlinsen abgegeben:
OD Modula L 8.00 +2.50 10.50 Optimum extreme aqua V 0.63
OS Modula L 8.10 +3.25 10.50 Optimum extreme blau V 1.00
Abb-9: OD: Modula L 7.90, 8.00 und 8.10 Dt 10.50 im Vergleich.
Frau M. trug ihre neuen Modula L bereits nach 1 Woche bis zu 16 h täglich. Die Contactlinsen zentrieren ideal und zeigen auch nach 8 Stunden Tragezeit eine gleitende Bewegung. Frau M. beschreibt den Tragekomfort als sehr gut und empfindet das Handling und die Pflege deutlich einfacher. Für den Sport, Schwimmen oder in den Ferien am Strand verwendet sie Monatslinsen Extreme Air.
3 Hinweise zu Pflege, Handling und Nutzungsdauer
Wir empfehlen, die Modula L im Material Optimum Extreme anzupassen. Dieses weisst einen DK von 125 und eine sehr gute Benetzung (Benetzungswinkel 6°) auf. Das Material hat aufgrund des höheren DK eine weichere Struktur. Von daher empfehlen wir eine Nutzungsdauer von 12 Monaten.
Für die Pflege der Modula L haben sich I-Clean (Contapharma) als alkoholhaltiger Reiniger und Lobob als Aufbewahrungslösung bewährt. Jedoch können generell alle am Markt erhältlichen Pflegemittel verwendet werden – sowohl abrasive Reiniger als auch Reiniger auf Tensidbasis.
Für die Lagerung verwenden Sie bitte ausschliesslich flache Behälter, in denen die Contactlinsen frei schwimmen können. Die Behälter, in die die Contactlinsen eingeklemmt werden, sollten aufgrund der Grösse der Contactlinsen nicht genutzt werden. Die Linsen könnten sich durch den Druck in Ihrer Form verändern.
Das Absetzen der Contactlinsen erfolgt in der Regel mit dem Sauger, da sich die grossen leicht steil angepassten Contactlinsen mit der Blink-Methode nur schwer entfernen lassen. Bitten Sie Ihren Kunden darauf zu achten, ob sich die Contactlinse stets leicht vom Auge löst.
Haben Sie Fragen, Anregungen oder Feedbacks zu Ihren ersten Erfahrungen mit der Modula L? Gern steht Ihnen der Professional Service Rede und Antwort und unterstützt Sie bei der Anpassung. Wir wünschen Ihnen viel Freude und begeisterte Kunden mit der Modula L.
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