Auf der Suche nach der Super-Beschichtung

Die Wöhlk Contactlinsen GmbH entwickelt und testet gemeinsam mit Partnern des Kooperationsprojekts „SuperContact“ neuartige Polymer-Beschichtungen für die Anwendung auf Contactlinsen. Mitglieder des Forschungsverbunds sind neben Wöhlk auch das Institut für Werkstoff- und Oberflächentechnologie der Fachhochschule Kiel und die Lübecker nandatec GmbH.

Contactlinsen-Hersteller Wöhlk ist Partner des Forschungsprojekts „SuperContact“

„Unser langfristiges Ziel ist es, den Tragekomfort unsere Contactlinsen durch funktionale Beschichtungen weiter zu erhöhen“, sagt Wöhlk-Geschäftsführer Lothar Haase. „Auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen oder bei empfindlichen Augen und natürlich bei gleichbleibend hoher optischer Qualität.“

Um das zu erreichen, werden die Oberflächen geeigneter Materialien mit einer Funktionsschicht aus Polymeren versehen. Die Ansprüche an diese Beschichtungen sind hoch: Sie sollen nicht nur eine hohe Transparenz bieten, sondern auch flexibel und gasdurchlässig, biokompatibel und allergenfrei sein. Darüber hinaus benötigen sie wasserbindende Eigenschaften in Kombination mit einer Antihaft-Wirkung gegenüber unerwünschten Tränenfilmablagerungen.

Die zusätzliche Funktionsschicht soll auf Trägermaterialien eingesetzt werden, die selbst nur wenige der genannten Vorzüge besitzen oder sie mit zunehmender Tragezeit verlieren. Für Wöhlk stehen insbesondere Materialien im Fokus, die für formstabile Contactlinsen verwendet werden. „Formstabile Linsen sind optisch hochwertiger und über längere Zeiträume zuverlässiger als Linsen aus Hydrogel“, sagt Lothar Haase. „Allerdings bieten sie auch etwas weniger Tragekomfort. Mit einer funktionalen Beschichtung könnte sich das ändern.“ Dazu muss es den Forschern gelingen, sehr dünne und weiche Schichten zu erzeugen, die ohne frühzeitigen Qualitätsverlust gut zu reinigen und zu pflegen sind.

Entwickelt werden die Polymer-Beschichtungen an der FH Kiel. Bei Wöhlk werden sie dann umfassenden Praxistests unterzogen – zunächst im hauseigenen Labor und bei Erfolg später auch unter Realbedingungen am Auge. Selbst wenn aus dieser Kooperation in naher Zukunft kein neues Produkt entstehen sollte, wertet Wöhlk das Projekt schon jetzt als Erfolg: „Natürlich profitieren wir sowohl von der kooperativen und interdisziplinären Forschung, als auch vom engen Kontakt zu neuen Partnern, die auf höchsten wissenschaftlichen Niveau arbeiten“, sagt Lothar Haase. Das Projekt „SuperContact“ wird gefördert aus dem Landesprogramm Wirtschaft unter Verwendung von Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Landesmitteln.

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