Bei der Versorgung presbyoper Contactlinsenträger treten bei einem simultan abbildenden System häufig unangenehme Nebeneffekte auf, die vom Träger nur schwer toleriert werden können. Simultane Presbyopie-Contactlinsen erzeugen oft veränderte Sehqualität gegenüber Einstärken-Linsen, schattigen Hintergrund und Kontrastminderung.
Die Ausprägung der veränderten Sehqualität ist abhängig von:
• physiologischen und neuro-physiologischen Bedingungen des Linsenträgers
• Proportionen der optisch wirksamen Linsenflächen zur Größe der Eintrittspupille des Auges
• Platzierung und Verlauf der Mehrstärkenwirkung
• Höhe der gewünschten Addition
Werden diese Nebeneffekte durch eine gezielte Anpassung minimiert, erhöht sich die Erfolgschance deutlich. Daher ist es besonders wichtig, die Presbyopiekorrektur mit weichen Simultanlinsen für unterschiedlichste Sehanforderung optimieren zu können. Dies kann nur durch ein variables Linsensystem erreicht werden.
Funktionsweise von simultanen Multifokallinsen
Liegt die Fernstärke peripher konzentrisch um die zentrale Nahwirkzone, werden bei einem unendlich abgebildeten Objekt die peripheren Strahlen im Netzhautzentrum gebündelt und es entsteht ein relativ scharfes Bild. Da jedoch das Nahzentrum ebenfalls optisch wirksam ist, entsteht simultan eine relative Unschärfe um das abgebildete Objekt. Diese Wirkungsweise gilt für jedes simultan abbildendes System.
Das Vita-Konzept
Das variable System des multifokalen Vita-Vorderflächendesigns wird durch drei wählbare Additionsstufen sowie einer individuell wählbaren Größe der Nahwirkungszone (NWZ) umgesetzt. Durch die Wahlmöglichkeit aller Linsenparameter werden die Nebeneffekte der simultanen Abbildung minimiert und somit die persönlichen Anforderungen des Linsenträgers erfüllt.
Wirkungsweise der VITA mit abbildungsoptimierter Gestaltung
Die multifokale Wirkung wird durch eine bi-asphärische Vorderfläche erreicht, die aus zwei Elementen besteht. Nämlich einer zentral angeordnete, in Größe und Stärke variable Nahwirkungszone (NWZ) und einem abbildungsoptimierter Fernbereich.
Die bi-asphärische Vorderfläche verbessert die Nahsehschärfe und das Kontrastsehen ohne negative Beeinflussung für das Sehen in die Ferne.
F = Ferne N = Nähe NWZ = Größe der Nahwirkungszone |
Das Vita-Mehrstärkendesign kann mit der vVisell oder Conform Rückfläche kombiniert werden und ist als multifokal sphärische oder torische Variante herstellbar. Die Kontur der vorderoptischen Zone zum Linsenrand wird für jede Stärke individuell berechnet (Doppellenti). Dies ermöglicht einen flexiblen dünnen Übergangsbereich, so dass die Vita speziell bei hohen negativen Scheitelbrechwerten eine optimale Limbuspassform besitzt.
Anpassung
Es gelten dieselben Anpassrichtlinien wie bei der Einstärkenlinse vVisell oder Conform. Eine deutlich sichtbare Bewegung der Vita ist gewünscht. Sie sollte sich aber in der Primärposition möglichst konzentrisch positionieren, damit die multifokale Wirkung optimal genutzt werden kann.
Die Vita passt optimal wenn sie gut zentrisch sitzt, das passende Corneoskleralprofil (CSP) gewählt wurde, wenn nach jedem Lidschlag eine sichtbare Bewegung gegeben ist und dieser Zustand bis Tagesende anhält.
Stärkenfestlegung
Die ideale Fernstärke der Vita wird nach der Refraktion über das Hecht-Anpassprogramm APEX berechnet. Dabei ist es beim binokularen Abgleich wichtig, so viel „plus“ wie möglich zu geben. Nach der Stärkenbestimmung erfolgt die Ermittlung des ferndominanten Auges.
Auswahl der Additionsstufe
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Auswahl der Nahwirkungszone (NWZ)
Wenn eine große NWZ gewählt wird, kann mehr Lichtenergie für die Nähe verwendet werden. Das Nahsehen wird dadurch kontrastreicher und schattenärmer. Gleichzeitig wird die wirksame Lichtenergie für die Ferne reduziert.
NWZ
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Nutzbare Lichtenergie
(Nähe) |
Nutzbare Lichtenergie
(Ferne) |
Seheindruck mit unterschiedlichen Nahwirkungszonen
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im Nahbereich
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im Fernbereich
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S (klein)
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gering
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hoch
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M (mittel)
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mittel
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mittel
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L
(groß) |
hoch
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gering
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Eine kleinere NWZ wird gewählt: | Eine größere NWZ wird gewählt: |
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Optimierungsmöglichkeiten
Ist die FERNSICHT nicht ausreichend, empfiehlt sich zuerst nochmals eine Kontrolle der Fernstärke. Ist diese in Ordnung sollte die NAHWIRKZONE VERKLEINERT werden.
Ist die NAHSICHT nicht ausreichend, sollte man die Fernstärke und die Addition nochmals überprüfen. Stimmen auch diese Parameter kann mit einer VERGRÖSSERUNG DER NAHWIRKZONE Abhilfe geschafft werden.
Sind FERN- und NAHSICHT sind nicht ausreichend wird der Sitz der Kontaktlinse kontrolliert – ist die Linse zu steil? Ist ein eventuell vorhandener Astigmatismus zu groß oder ist die optische Zentrierung der VITA nicht ausreichend? Im schlimmsten Fall kann es vorkommen, dass der Kunde für simultane Linsen nicht geeignet ist.
Durch die individuelle Auswahlmöglichkeit des Vita-Konzepts können die system¬bedingten Nebeneffekte einer simultan abbildenden Multifokallinse minimiert werden. Zusätzlich ist das VITA-Design auch Dynamisch-Torisch (VITA-DT) mit der Rückfläche der Conform und vVisell erhältlich.
Unter Berücksichtigung der spezifischen Sehgewohnheiten kann eine Kontaktlinse angepasst werden, die es dem Träger und dem Anpasser leichter macht.
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